Die Glocke berichtet heute online

Harsewinkeler Reserve schafft Aufstieg im dritten Anlauf

Als schon geehrter Kreismeister mussten sie die Medaillen nach einem erfolgreichen Protest vor zwei Jahren  wieder abgeben. Jetzt wurde gejubelt.

Freude über den nach zwei Jahren nachgeholten Aufstieg auf Bezirksebene bei der TSG Harsewinkel II. Fotos: Nieländer

Harsewinkel (zog) -   Denn am Samstag hat die zweite Mannschaft der TSG Harsewinkel den Aufstieg in die Bezirksliga nachgeholt, die im neuen Spieljahr OWL-Liga heißt. Allerdings wird die Reserve trotz aktuell 42:4-Punkten vermutlich nicht als Spitzenreiter aufsteigen. Denn der Tabellenzweite SpVg Steinhagen III, der beide Spiele gegen die Harsewinkeler gewonnen hat, kann noch am Team von Trainer Dennis Laumann  vorbeiziehen.  Aufsteigen darf sie laut Spielordnung aber nicht, weil mit der zweiten auch die ranghöhere Mannschaft der SpVg in der Liga spielt.

Den 44-jährigen Bielefelder Laumann, der auch in der Saison 2024/25 für die Oberligareserve der TSG verantwortlich zeichnet, fragte die „Glocke“ nach dem 31:17-Sieg beim Herzebrocker SV, wie es sich anfühlt, den zweiten Auszug aus dem Kreisoberhaus zu feiern.

„Die Glocke“: Was überwiegt heute? Freude? Erleichterung? Oder so ein ,es wurde mal Zeit‘?

Dennis Laumann: Es ist Freude. Wenn Gutes entsteht, ist es halt auch mal so, dass es ein bisschen länger dauert. Nun ist die Freude extrem groß, auch, weil es so früh geklappt hat, wo wir ja noch drei Spiele zu spielen haben.

Kontinuierlich drangeblieben

„Die Glocke“: Warum hat es diesmal geklappt?

Laumann: Weil wir über Jahre kontinuierlich dabei geblieben sind. Vor zwei Jahren war es dieser Formfehler und letzte Saison waren wir gefühlt noch nicht so weit. Aber nun sind wir dran. Wir geben auch mehr als viele andere Kreisligatruppen. Wir trainieren ordentlich. Wir treffen uns 75 Minuten vor dem Spiel. Es sind viele Kleinigkeiten, die da auch reinspielen. Wir haben schon eine Vorbereitung wie ein Landesligist. Und da ziehen die Jungs auch mit. Da ist keiner, der irgendwie quertreibt.

Abwehr und Konzeptionen die Aufstiegsgaranten

„Die Glocke“: Und handballerisch?

Laumann: Für mich ist die Deckung extrem wichtig. Wir stellen mit Abstand die beste Deckung der Liga. Klar tun dann so Bausteine wie Kevin Brown, der aus dem Oberligateam zu uns gekommen ist, gut, wenn du die dazubuchst. Und wir haben in zweieinhalb Jahren eine Struktur geschaffen. Also, Konzeptionen genommen, die wir immer als Auftakt haben. Und ich glaube, das tut den Jungs gut. Sie laufen nicht wie ein wilder Haufen durcheinander.

„Die Glocke“: Die Abwehr war der Grundstein?

Laumann: Oh ja. Und zur Abwehr gehören immer Torleute. Da haben wir den Ausfall von Ture Küsener kompensiert bekommen auch durch die dritte Mannschaft. Die sind immer beim Training. Wir kriegen so einen ordentlichen Betrieb hin. Das ist extrem wichtig, weil andere Kreisligisten eiern da mit sechs, sieben Leuten rum. Das haben wir nie. So entwickelt sich diese Kontinuität, die Qualität, die du brauchst, um an die Spitze zu gehen.

„Punktuell brauchten wir die Unterstützung“

„Die Glocke“: Vor zwei Jahren war zum Saisonfinale die massive Unterstützung aus der Ersten ein großes Thema. Jetzt haben auch Spieler aus dem Oberligakader mitgeholfen, aber es war doch in der Summe die zweite Mannschaft, die es geschafft hat?

Laumann: In den schweren Spielen ist es natürlich schön zu wissen, dass man da einen Jannis Hoff dabei hat oder einen Liam Lindenthal. Wir haben auch Sergej Braun aus einer Verletzung Spielpraxis gegeben. Der Kern der Truppe kam aus der Zweiten. Aber trotzdem brauchten wir punktuell die Unterstützung, wofür wir auch extrem dankbar sind. Das ist genauso wie die Dritte hochbucht mit den Torhütern. Dies Durchlässige zwischen Erster, Dritter, Zweiter hilft.

„Werden ein Wörtchen mitreden können“

„Die Glocke“: Trauen Sie den jetzigen Jungs diese OWL-Liga zu?

Laumann: Absolut. Jeder Aufsteiger hat in den letzten Jahren gleich im oberen Mittelfeld mitgespielt. Ich glaube, dass wir echt ein Wörtchen mitreden können.

„Die Glocke“: Und sollten Sie keine Meisterurkunde kriegen, werden Sie das verschmerzen?

Laumann: Oh ja. Ich meine, wir haben ja schon einmal eine Medaille gekriegt, die durften wir dann aber wieder abgeben.