Vorbericht zu heute Abend

Die NW schreibt:

Seit vier Monaten ohne Heimsieg

Nach einer schlaflosen Nacht und einem 2,5-stündigen Videostudium war Trainer Manuel Mühlbrandt noch immer fassungslos. „24 Fehlwürfe plus 18 technische Fehler – damit kannst du kein Handballspiel gewinnen“, wurde die 23:30-Niederlage seiner TSG Harsewinkel beim CVJM Rödinghausen auch auf den zweiten Blick nicht schöner. Gelegenheit, es besser zu machen, bietet sich dem Oberligisten im heutigen Heimspiel (Anwurf 20 Uhr) gegen die SG Menden Sauerland Wölfe.

Ein Erfolg wäre gleich aus mehreren Gründen enorm wichtig. Zum einen ist da natürlich die tabellarische Situation, die die TSG (9:13 Punkte) nur drei Zähler vom ersten Abstiegsrang entfernt sieht, den derzeit die TG Hörste (6:16) belegt. Zum anderen geht es um Gefühle. Das gute Gefühl, mit einem Sieg im Rücken in das neue Jahr zu gehen – und um das Gefühl, endlich mal wieder ein Heimspiel zu gewinnen. Das gelang bislang nur am ersten Spieltag vor fast vier Monaten gegen Gladbeck (29:28), es folgten vier Niederlagen.

Dazu Bedarf es einer Steigerung in den Bereichen Handlungs- und Reaktionsschnelligkeit sowie der Bereitschaft, Verantwortung gegenüber der Mannschaft und dem Ball zu übernehmen. „Wir müssen uns jedes Mal alles neu erkämpfen und jeder muss dafür seinen Teil erledigen. Sich zwischendurch mal auf dem Erreichten auszuruhen, ist nicht angesagt“, so Manuel Mühlbrandt, der „Beine, Herz und Leidenschaft“ einfordert.

Um auch im Training unter Druck Stresssituationen besser simulieren zu können, wurde in den Einheiten am Montag und Dienstag mit Sanktionen trainiert. Bedeutet: bei Spielformen wurde der unterlegene Mannschaftsteil „bestraft“. „Wir haben viel und hart gearbeitet“, hofft Manuel Mühlbrandt, dass es sich heute Abend auszahlt, dass am Ende des Jahres noch einmal richtig Gas gegeben wurde. Personell kann die TSG Harsewinkel gegen den Tabellen-Fünften (13:9 Punkte) in Bestbesetzung antreten.

Die Glocke berichtet:

Spieler in der Pflicht: „MüssenFunken zünden“

 Zum letzten Spiel des Jahres bittet Handball-Oberligist TSG Harsewinkel heute Abend um 20 Uhr gegen die SG Menden Sauerland Wölfe in den Hasenbau. Doch nach Festtagsstimmung ist Manuel Mühlbrandt aufgrund der nur fünf Tage zurückliegenden Niederlage bei Tabellennachbar Rödinghausen nicht zumute. 

In einer langen Videoanalyse hat der TSG-Trainer Fakten aufgelistet, um die Leistung des Teams objektiv zu beurteilen. Dabei kamen 24 Fehlwürfe, 18 technische Fehler im Angriff und 41 „Minus-Aktionen“ in der Abwehr heraus. Macht 83 Handlungen, vor die der Trainer ein Minus gesetzt hat. 

Auf der Gegenseite waren es bei 23 Toren, 27 gelungenen Abwehraktionen und 18 Torwartparaden nur 68 Spielhandlungen mit einem Plus. „Dass wir das Spiel nur mit sieben Toren Differenz verloren haben, zeigt mir, dass auch der Gegner nicht gut war“, verlangt Mühlbrandt heute, vor allem in der Konzentration und dem Willen, das beste aus sich herauszuholen, von jedem Spieler eine klare Steigerung.„ Wenn alle den Anspruch haben, in der Oberliga spielen zu wollen, muss jetzt etwas passieren“, weiß der Übungsleiter um die Wichtigkeit der beiden letzten Hinrundenspiele, auch wenn die Partie beim Vorletzten Hombruch erst am 20. Januar 2024 angepfiffen wird. „Hätten wir danach 13 Punkte, dann sind wir auf guten Weg zum Klassenerhalt. 

“Doch heute erstmal Menden. „Ein starker Gegner mit der Flügelzange Schulte und Flor, sowie Christian Klein als torgefährlichem Denker und Lenker“, stellt Mühlbrandt den von Andy Palm trainierten Gästen seinen bis auf den erkrankten Simon Schmitz kompletten Kader entgegen. Von dem erwartet der Trainer, dass er von der freitags einmaligen Stimmung etwas zurückgibt, beziehungsweise, dass seine Spieler diesmal den Funken zu den Rängen zünden, sodass am Ende doch ein Handballfest zum Jahresende steigt. 

So wie vor fast genau einem Jahr, als die Harsewinkeler eine unvergessene Aufholjagd hinlegten und nach 14:24-Pausenrückstand noch mit 37:35 gegen die Wölfe gewannen.