Die NW berichtet heute

TSG Harsewinkel gewinnt Testspiel gegen TV Isselhorst 31:26. 
Verbandsligist dominiert Testspiel mit klaren Angriffsaktionen lange.

Erst spät auf Oberliganiveau

 

Drei Testspiele gegen ambitionierte Verbandsligisten, drei standesgemäße Siege: Eigentlich hätte Manuel Mühlbrandt mit seiner TSG Harsewinkel nach dem 38:31 gegen die TSG Altenhagen-Heepen II am Donnerstag, dem 29:20 beim TuS Brake am Freitag und dem 31:26 gegen den TV Isselhorst am Samstag zufrieden sein können.

Doch dem Trainer des Handball-Oberligisten sind „Erkenntnisse wichtiger als Ergebnisse.“ Deshalb zog er nach dem bis in die 2. Halbzeit hinein zerfahrenen und unkonzentrierten Vortrag seiner am Ende der vierten Vorbereitungswoche augenscheinlich arg geschlauchten Mannschaft gegen den TVI dieses Fazit: „Fünf Minuten auf unserem normalen Niveau haben gereicht, um die Partie zu drehen. Danach haben wir es gut heruntergespielt. Aber was war das für eine Lethargie zu Anfang? In zwei Wochen, beim Saisonstart gegen den VfL Gladbeck, knallt es hier. Da müssen wir über 60 Minuten voll da sein.“

Zygfryd Jedrzej, der mit seinen Isselhorstern beim 36:35 gegen den Oberligisten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck am Donnerstag einen Achtungserfolg gelandet hatte, las die Partie etwas anders. Über die 15:13-Pausenführung bis zum 21:20 war die mit klaren Aktionen über Mittelmann Alexander Wiese, den Halben Felix Marquardt und Jonas Dallmann, oder den starken Kreisläufer Kevin Thomann von seiner Mannschaft ja auch bestimmt worden. „Als wir ausgepowert waren, haben wir uns zu viele Fehler geleistet und Gegenstöße bekommen.“

Unzufrieden war der Coach jedoch nicht, hatte der TVI doch die spielerischen Mittel gezeigt, mit denen er in dieser „brutal schweren Verbandsliga“ (Jedrzej) bestehen will und könnte. Dieses Fazit gilt umso mehr, als mit Maurice Eweler, Moritz Lünstroth und Nico Vossen drei Wechselmöglichkeiten und der neue Torhüter Bojan Solev gefehlt hatten. Den Feinschliff für die Ende August beginnende Saison wollen sich die Turner am Wochenende bei einem Turnier in Werther holen.

„Wir können ohne Substanzverlust wechseln“, sah Mühlbrandt einen Eindruck bestätigt, der sich schon in den bisherigen Testspielen aufgedrängt hätte. „Aber, mit welcher Sieben soll ich beginnen? Wer will unbedingt erste Wahl sein?“ Diese Verschärfung im Konkurrenzkampf fehlt dem TSG-Coach. Am Samstag bekam er immerhin Hinweise von Felix Hendrich, der mit starken Paraden noch größere Rückstände verhinderte. Und von Liam Lindenthal, der nach dem 17:21 die Wende einleitete. „Mich kotzt es an, wie die hier gerade jubeln“, trieb er seine Mitspieler zu einer intensiveren – oberligagerechten – Abwehrarbeit an, als Jonas Dallmann mal wieder völlig ungestört getroffen hatte.

„Stehst du hinten, läuft es vorn“, erklärte Mühlbrandt, warum Flo Bröskamp und Lucky Sewing die TSG nun auf Trab brachten und ihn doch noch überzeugte. Zumindest gab der Coach seiner geschlauchten Truppe wie „für eine ordentliche Leistung“ versprochen bis Dienstag trainingsfrei. „Denn jetzt müssen wir die Belastung runterfahren, wenn wir gegen Gladbeck voll da sein wollen.“ Am Freitag bei der Generalprobe gegen Altenbögge kann Mühlbrandt wieder auf Robert Indeche (geschont) und Keeper Maik Schröder (verhindert) zurückgreifen, während Heiner Steinkühler (Knieprobleme) länger auszufallen droht. TSG Harsewinkel: Hendrich, Klüsener – Falkenberg, Eichelsbacher (3), Schmitz, Lindenthal (1), Sewing (8), Braun (2), Grothus (2), Wunsch, Ergun, Schlögl (2), Hoff (3), S. (3) und F. Bröskamp (7).