Die Glocke berichtet über das Spiel von gestern

Lethargisch und fehlerhaft zur 35:37-Heimpleite 

Diesmal war es nach 60 aufregenden Minuten mit insgesamt 72 Toren mäuschenstill im Hasenbau. Denn Handball-Oberligist TSG Harsewinkel hatte statt ein (vielleicht schon von dem ein oder anderen bereits vor dem Anpfiff eingeplantes) Handballfest zu feiern, gegen Kellerkind HSC Haltern-Sythen einer bittere, aber verdiente 35:37 (21:17) - Heimniederlage kassiert. 

Die tat weh, die hatte sich das Team (erkältete Spieler hin oder her) aber selbst zuzuschreiben: Denn die TSG verspielte eine Vier- Tore-Halbzeitführung und kassierte sage und schreibe 37 Gegentore gegen das Schlusslicht. Der Start in die Rückrunde ging somit krachend in die Hose. 

Dabei waren die Hausherren ohne Heiner Steinkühler und den bis zur 44. Minute ebenfalls auf der Tribüne sitzenden Kreisläufer Max Schlögl gut gestartet und im torreichen Schlagabtausch mit 5:2, 6:3 und 7:4 in Führung gegangen. Doch mit ihrer nie versiegenden Kampfkraft und mit einer Manndeckung gegen Luca Sewing kam Haltern zurück zum 11:11, bevor das Pendel erneut zugunsten der Harsewinkeler kippte und bis zum Pausenpfiff dort auch blieb. 

Doch ruckzuck war die Führung aufgebraucht, weil sich die Mühlbrandt-Sieben eine Flut an technischen Fehlern, vom Fehlpass über vergebene Torchancen bis zur falschen Entscheidung beim Zurücklaufen leistete. „Mit diesen Fehlern, sowohl individuell als auch im Kollektiv gewinnst du in der Oberliga kein Spiel. Die Zahl reicht für drei Spiele“, war der Trainer fassungslos ob des uninspirierten, lethargischen und teils auch überheblichen Auftritts seiner Mannschaft. 

Die lag deshalb beim 25:29 in der 44. Minute klar hinten und schien beim 34:32 durch den diesmal lange spielenden und zum Ende besser in Schwung kommenden Florian Bröskamp wieder auf der Siegerstraße. Dazwischen lagen Gegentreffer ins leere Tor, weil der Ball (Robert Indeche leistete sich gleich in drei Angriffen in Folge böse Ballverluste) oder beim Gegenstoß. 

Die Schlussphase wurde dramatisch und aus TSG-Sicht tragisch, weil Luca Sewings Wurf zum vermeintlichen Ausgleich 26 Sekunden vor Abpfiff erst an den rechten und von dort an den linken Pfosten und ins Aus prallte. „Haltern hat verdient gewonnen, denn sie haben gekämpft wie die Löwen“, gratulierte TSG-Trainer Mühlbrandt fair den glücklich jubelnden Gästen.