Die NW berichtet heute

Mettbrötchen, eine Kiste Kaltgetränke oder gibts sogar Champagner?

Eigentlich müsste er es am besten wissen. Schließlich ist Robert Indeche Strafenwart bei der TSG Harsewinkel. Was ihn der 40. Treffer beim 41:34 (23:14)-Heimerfolg des Handball-Oberligisten TSG Harsewinkel über Schlusslicht HVE Villigst-Ergste kosten wird, den er in der 59. Minute erzielte, konnte der 23-Jährige auf Anhieb indes nicht sagen.

„Eine Kiste Kaltgetränke oder Mettbrötchen“, waren sich auch Co-Trainer Christoph Dammann und Physiotherapeut Simon Klima nicht ganz sicher. „Die Kiste gibt es für den 30. Treffer im Spiel“, meinte TSG-Linksaußen Malik St. Claire. „Das haben wir doch schon lange abgeschafft“, konterte Indeche. Also doch Mettbrötchen? „Ne“, meinte Indeche und brachte eine ganz neue Variante ins Spiel: „Vielleicht wird es ja Champagner.“

Gut, dass Manuel Mühlbrandt von diesen launigen Gesprächen in der „dritten Halbzeit“ nichts mitbekam. „Ob die Mannschaft von Robert etwas dafür bekommt, ist mir egal. Mich interessieren nur die zwei Punkte im Kampf um den Klassenerhalt“, sagte der TSG-Coach nach dem Pflichtsieg über den Tabellenletzten, der nach einigen Startschwierigkeiten (Abstimmungsprobleme in der Abwehr) für Harsewinkeler Verhältnisse sehr frühzeitig feststand.

Der hätte auch deutlich höher ausfallen können, doch „Mühle“ war am Freitagabend eines viel wichtiger. „Es ist geil, dass heute alle ausreichend Spielzeit bekommen haben. Das ist ganz wichtig, denn die Rückserie wird mit 16 Partien hart genug. Da brauchen wir jeden Mann“, sagte der Coach, der komplett durchwechselte. Und so kamen nach der Pause Jonas Kalter, Jannis Wunsch und Kevin Brown auf die Platte. „Das ist auch eine Belohnung und ein Dank an die Jungs“, so Mühlbrandt.

Schonen konnten sich dafür die leicht angeschlagenen Heinrich Steinkühler und Luca Sewing, der mit elf Treffern im ersten Durchgang den Grundstein zur klaren Halbzeitführung gelegt hatte. Zudem glänzte „Lucky“ mit einer 100-Prozent-Quote von der Siebenmetermarke. Großen Anteil am Erfolg hatte auch Torhüter Felix Hendrich, der bereits nach 13 Minuten für den glücklosen Maik Schröder zwischen die Pfosten rückte und bis zur Pause auf elf Paraden kam. So konnte sich die TSG nach einem 8:8 (12.) über 16:11 (23.) auf 22:13 (28.) absetzen.

Die höchste Führung stand beim 27:15 (34.) durch Jannis Wunsch zu Buche, der sich nicht nur über zwei Tore freuen durfte: der Kreisläufer hatte unter der Woche seine Führerscheinprüfung bestanden. Dass Kreisläufer-Kollege Max Schlögl der TSG Harsewinkel über die Saison hinaus erhalten bleibt, verkündete Karl-Heinz Kalze nach der Partie. „Max hat für ein Jahr verlängert, weitere Spieler werden folgen. Vielleicht können wir schon zum Heimspiel am kommenden Freitag gegen Haltern-Sythen die nächsten Verlängerungen bekannt geben“, sagte der Teammanager.

TSG: Schröder/Hendrich (13. bis 47.) – Indeche (3), Lindenthal (3), Steinkamp (4), Wunsch (2), Kalter (1), St. Claire (7), Brown, Steinkühler (1), Hoff (5), Schlögl (1), Sewing (14/8).

HVE Villigst-Ergste: Rolfsmeyer/Schulte – Mag (6/1), Jäkel (4), Bleigel, Ludwig, Koch (6/2), Hänel (2), Licha (1), Marquis (6), Johannes Stolina, Josef Stolina (3), Mimberg (4/2), Wix, Wegmann (1), Wagner (1).