Vorberichte zum Spiel heute gegen Ferndorf

NW:

Handball: Im Heimspiel gegen den TuS Ferndorf II geht es für Oberligist TSG Harsewinkel auch um die eigene Entwicklung. Denn zu oft wurden dominierte Partien noch abgegeben.

Das Murmeltier verjagen

Das Muster zahlreicher Oberliga-Auftritte der TSG Harsewinkel setzte sich am vergangenen Wochenende auch im Handball.Kreispokalfinale gegen Loxten fort. Geführt, Spiel bestimmt – und am Ende doch verloren. Ein weiterer Teil aus der unheilvollen Serie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ soll an diesem Samstag auf keinen Fall hinzukommen. „Das Heimspiel gegen Ferndorf II ist brutal wichtig für uns“, sagt TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt vor dem Anwurf der Partie um 19 Uhr im „Hasenbau“.

Zum einen geht es natürlich um die aktuelle Tabellensituation. Die TSG belegt als Neunter(13:13 Punkte) den derzeit ersten Abstiegsplatz. Da ist ein Erfolg über die auf Rang 15 notierten Ferndorfer (8:20 Zähler) quasi Pflicht. Doch für „Mühle“ und seine Mannen geht es noch um wesentlich mehr. Es geht um Konstanz über 60 Minuten und die Fähigkeit, sich aus schwierigen Situationen selbst wieder herauszukämpfen. „Wir dominieren oft die Partien, versäumen es dann aber immer wieder, entscheidend davonzuziehen. Dann kommt der erste Fehler, dem sich meist der zweite und dritte anschließen. Meine Spieler stecken die Köpfe in den Sand, hadern mit den Schiedsrichtern oder der eigenen Leistung und fahren komplett runter. Und dann schaffen wir es eben nicht mehr, wieder in die höheren Gänge zu schalten“, hat Manuel Mühlbrandt analysiert.

Mit diesen „Kippmomenten“ gilt es, fortan besser umzugehen. „Was gewesen ist, kann ich nicht mehr ändern. Aber die Gegenwart kann ich positiv beeinflussen, indem ich wieder die Dinge tue, die uns dahin geführt haben, wo wir im Spiel schon einmal waren. Da ist die Mannschaft gefordert. Jeder muss seinen Teil dazu beitragen und in den Gedanken umschalten, so dass wir wieder die nötige Stimmung und Aggressivität reinbekommen“, so Mühlbrandt.

Für die Gesamtentwicklung wäre daher eine weitere Enttäuschung am Samstagabend wenig hilfreich. Allerdings warnt der TSG-Coach eindringlich davor, aufgrund der nackten Zahlen von einer leichten Aufgabe auszugehen. „Die gibt es in der Oberliga nicht. Jedes Spiel ist gefährlich. Die Qualität von Ferndorf II braucht man gar nicht infrage zu stellen. Das ist eine hungrige, griffige, gallige junge Mannschaft, aus der sich jeder für den Drittligakader empfehlen will. Da kommt ein riesiger Brocken auf uns zu“, mahnt Manuel Mühlbrandt.

Da die erste Mannschaft des TuS Ferndorf, aktuell Tabellenzweiter der Südwest-Staffel und mit ernsthaften Aufstiegsambitionen in Richtung 2. Liga behaftet, an diesem Wochenende spielfrei ist, wisse man zudem nicht, wie der Kader der Gäste aussieht. Bei der TSG Harsewinkel sind bis auf Florian Bröskamp, der aufgrund einer Schleimbeutelentzündung im Ellbogen Antibiotika genommen hat und maximal für Kurzeinsätze zur Verfügung steht, alle Mann an Bord.

 

Die Glocke

 „Endlich mal wieder gegen einen von unten gewinnen“

„Jetzt müssen wir mal wieder gegen einen Gegner, der in der Tabelle unter uns steht, gewinnen.“ 

Unter diese Prämisse stellt Manuel Mühlbrandt, Trainer des Handball-Oberligisten TSG Harsewinkel, das heute um 19.30 Uhr angepfiffene Heimspiel gegen die auf Rang 15 platzierte Drittligareserve des TuS Ferndorf. Dass am Samstag gespielt wird, ist der weiten Anreise der Gäste aus dem Siegerland geschuldet, die beim Freitagabend mindestens einen halben Arbeitstag opfern müssten, um passend im „Hasenbau“ zu sein. Dennoch hofft Mühlbrandt auf viel Unterstützung von der Tribüne – vor allem in den Situationen, in denen die Partie zuungunsten seiner Mannschaft zu kippen droht. Denn mit den Niederlagen gegen Hahlen, Soest und zuletzt Mennighüffen haben die Harsewinkeler eben genau jeweils nach Pausenführung gegen Teams verloren, die ebenfalls versuchen, am Ende nicht auf einem der acht oder gar neun Abstiegsplätze zu stehen. 

„Da gab es jedesmal drei, vier Aktionen, die nicht geklappt haben. Dann werden die Jungs hektisch und hilflos. Das erinnert mich an jemand im Treibsand, der panisch versucht, wieder herauszukommen und nur noch tiefer absinkt, statt zu überlegen und mit etwas Ruhe zu versuchen, die Lage zu meistern“, beschreibt Mühlbrandt, diese Phasen, in denen er kaum Ansatzpunkte findet, um einzugreifen: „Es wäre mir sogar lieber, wenn ich am Ende sagen könnte, dass ich diesen oder jenen Fehler gemacht habe. Stattdessen wissen wir nicht, woran es liegt.“ 

Nun hatten Trainer und Team über Weihnachten Zeit, um runterzukommen und sich auf den zweiten schwierigen Saisonteil vorzubereiten – wobei das Team auch im 2x15-Minuten-Kreispokal-Endspiel gegen Loxten wieder in dieses Handlungsmuster zurückfiel. Die spielfreie Zeit gibt Gegner Ferndorf die Gelegenheit, Spieler aus der spielfreien Drittligamannschaft in der Reserve einzusetzen. Doch auch ohne Verstärkung ist das gut ausgebildete und sehr motivierte „Fohlen-Team“ ein schwerer Gegner, der mit seiner offensiven Deckung Akzente setzt und mit der gut harmonierenden Achse Mittelmann-Kreisläufer punktet. 

„Auch wir müssen in der Abwehr agieren, jeder von uns muss Abwehr spielen wollen“, fordert Mühlbrandt, der erneut auf Florian Bröskamp (Entzündung am Ellbogen) verzichten muss, der eigentlich für einen Platz in der Startsieben eingeplant war.