Zeitungsberichte zum Pokal am Sonntag

Die Glocke

Handball-Kreispokal Wieder Loxten: 

TSG verliert ein klasse Finale 

 Und wieder mal die Sportfreunde Loxten. Am Ende eines insgesamt gelungenen, wenn auch nicht von allen Beteiligten durchweg gelobten Pokal-Wochenendes sicherte sich das von Michael Boy trainierte Nordkreisteam den mit 400 Euro dotierten Handball-Kreispokal. Wieder mal musste sich Oberliganachbar TSG Harsewinkel den „Fröschen“ geschlagen geben. Diesmal mit 18:20 (11:9) in einem hochklassigen, temporeichen und intensiv geführten Finale über 2x15 Minuten. Mit „Täglich grüßt das Murmeltier“ fasste TSGTrainer Manuel Mühlbrandt die entscheidende Phase der Partie zusammen. Dabei waren die Harsewinkeler vor 600 Zuschauern in der Versmolder „Sparkassen Arena“ lange ein ebenbürtiger und bis zur 20. Minute sogar dominierender Gegner. Bis die ersten Fehler kamen und zu Ballverlusten führten, Chancen vergeben wurden und die Köpfe runtergingen. „Das ist derzeit genau unser Problem, so machen wir uns das Leben selbst schwer“, kritisierte Mühlbrandt, während Pokalsieger-Trainer Michael Boy sein nach der Verletzung von Constantin Kraak am Samstag personell auf der letzten Rille laufendes Team zu einem schwer erkämpften Sieg in einem guten Handballspiel gratulierte. Den Ex-Harsewinkeler Marlon Meyer hob Boy besonders hervor. Der erzielte im Finale 6/3 Tore und überzeugte mit guter Quote und viel Einsatz. Noch bis zur 21. Minute lagen die Harsewinkeler mit 16:14 vorne, dann fiel Kreisläufer Max Schlögl mit Daumenverletzung aus, traf Liam Lindenthal nur die Latte, scheiterte Luca Sewing von der „Marke“ und die Partie war gedreht. Überhaupt nichts anbrennen ließ die mit komplettem Kader in eigener Halle angetretene TSG Harsewinkel am Samstag, wo sie nur in den drei Spielen nur elf Gegentore kassierte, davon gleich sechs im Auftaktspiel gegen Bezirksligist Union Halle. „Genau das wollte ich sehen. Wir waren von Beginn an konzentriert, aufmerksam in der Abwehr und mit voller Bereitschaft auf der Platte“, lobte Manuel Mühlbrandt die Einstellung. Den größten Respekt hatte der Trainer vor dem abschließenden Sieben- Klassen-Vergleich gegen die TSG Rheda (3. Kreisklasse): „Besser, wir kommen oft in den Gegenstoß und möglichst selten ins Positionsspiel. Denn was passiert, wenn wir da in Oberligatempo einen Spielzug ansetzen und dann steht da auf einmal ein Abwehrspieler, der da gar nicht hingehört?“ 

 

Harsewinkel erstmals im Halbfinale Wilhelm: „Das war mega“ 

Mit drei Viertelfinalsiegen zog Frauen-Bezirksligist TSG Harsewinkel genauso souverän wie überraschend ins Halbfinale ein. „Das war mega. Wir schlagen mit Halle einen Landesligisten und dann führen wir auch gegen Verbandsligist Steinhagen mit 7:2 und bringen das Spiel nach Hause“, war Trainer Lutz Wilhelm stolz auf sein Team, das die Tabelle in der Bezirksliga anführt. Und auch im Halbfinale gegen Oberligist TuS Brockhagen legten die Harsewinkelerinnen lange Zeit eine ebenbürtige Leistung auf die Platte. „Wir haben gezeigt, dass wir aktuell die beste Abwehr in unserer Liga stellen“, hatte Wilhelm mit Wohlwollen registriert, dass auch die Zuschauer auf der Tribüne in der Versmolder Sparkassen Arena die Leistung mit Applaus anerkannten. Bis zum 4:8 hielt der Bezirksligist den Rückstand im Rahmen. Am Ende der 30-minütigen Spielzeit hatte sich das Oberligateam aber deutlich mit 17:7 behauptet. „Eine Überraschung ist bei 20 Minuten Spielzeit im Viertelfinale eher möglich als bei den 2x15 Minuten“, weiß Wilhelm. Ähnlich verlief die Partie um Platz drei, in der sich Außenseiter Harsewinkel nach 2:6-Rückstand kurz vor der Pause auf 6:8 herankämpfte, im zweiten Durchgang aber zunehmend dem Kraftverlust Tribut zollen musste und am Ende mit 11:18 (6:9) den Kürzeren zog. „Da waren die Mädels dann einfach platt, denn wir hatten auch in der Woche schon intensiv trainiert. Doch wir nehmen ganz viel Selbstvertrauen für die Liga mit“, bilanzierte Wilhelm mit breitem Lächeln. Ausruhen auf diesem Erfolg darf sich das Team aber nicht. „Die Saison ist noch lang. Es werden uns alle jagen“, wollen die Harsewinkelerinnen den unnötigen Abstieg aus der Vorsaison schnellstmöglich rückgängig machen. Den Anfang dazu haben sie mit dem erstmaligen Halbfinaleinzug gemacht. TSG Harsewinkel (im Spiel um Platz 3): Dammann – Roggenland (4), Schmitz, Nordgerling (3), Friesen, Studt, Laumann (4), Marciniak, Haase, Reiker (n.e.) Niewöhner, Strotmann, Uphus 

 

Pokalspiele am Samstag

Als eine gute Gelegenheit, „um wieder in den Spielmodus zu kommen“, bezeichneten auch viele Trainer der Teams, die es nicht ins Halbfinale geschafft haben, den Samstag im Handball-Kreispokal. Wie Johannes Böckmann, nach dreijähriger Handball-Abstinenz, nun seit Serienbeginn Trainer des Kreisligisten HSG Rietberg- Mastholte: „Es war von vornherein klar, dass der Abstand zu Rheda fast genau groß sein wird wie der zu Harsewinkel. So ist es auch gekommen. Das wichtigste Spiel für uns ist das letzte gegen Bezirksligaaufsteiger Halle“, freute sich Böckmann am Ende über einen 11:8-Sieg und damit Rang zwei in der Gruppe 4. Am Donnerstag tritt die HSG an gleicher Stelle im Nachholspiel der Kreisliga gegen die zweite Mannschaft der TSG Harsewinkel an. 

„Wir haben uns mit dieser Besetzung gut geschlagen“, ärgerten Simon Dreier, Trainer des Frauen-Oberligisten TV Verl die ersten Minuten und insgesamt sieben Gegentore im Auftaktspiel gegen Kreisligist SF Loxten fast mehr als die 7:10-Niederlage gegen Hörste. „Da haben wir ohne Torfrau Ece Gencer und ohne die drei Rückraumspielerinnen Ellen Poon Olivia Mersch und Dana Olbina einen 0:3-Rückstand aufgeholt, sind mit 5:4 in Führung gegangen. Doch nach der verpassten Gelegenheit auf 6:4 zu erhöhen, haben wir uns zu viele Fehler geleistet“, hofft Dreier nun auf Revanche im Oberligaspiel gegen Hörste am Freitag. 

Wie viele andere Teams startete auch Frauen-Bezirksligist HSG Gütersloh ohne vorheriges Training in das Viertelfinale. „Das war sehr ordentlich. Wir gewinnen gegen Herzebrock und führen gegen Verbandsligist Hesselteich mit 8:5, kassieren aber nach dem Ausfall von Julia Kees fünf Tore in Folge“, bilanzierte Kai Wichmann, der den frischgebackenen Vater Bobi Binov vertrat. 

Für Christian Bauer, Trainer des Männer-Teams der HSG Gütersloh war klar, dass in der Gruppe mit Titelverteidiger Loxten und Verbandsligist Hörste nicht viel zu holen war. „Gegen Hörste war mehr drin, weil wir nach 1:7-Rückstand nur 7:9 verliere, gegen Loxten war es in Ordnung“, bilanzierte Bauer, der gegen Kreisligist Wiedenbrücker TV mit 12:9 die Oberhand behielt. Obwohl sportlich in der Gruppe 2 qualifiziert, zog Verbandsligist TuS Brockhagen seine Halbfinalteilnahme zurück, weil für den Sonntag nicht genügend Spieler zur Verfügung standen.
 

NW

Und wieder fehlt die Cleverness

Als Janis Hoff gestern Abend im Finale gegen den ewigen Rivalen Sf Loxten die 14:11-Führung erzielt hatte, schienen die Handballer der TSG Harsewinkel schon eine Hand an den Kreispokal gelegt zu haben. „Doch dann war es wie immer“, ärgerte sich ihr Trainer Manuel Mühlbrandt nach der 18:20-Niederlage. „Wir machen die einfachen Fehler und verlieren unsere Linie.“

Auch wenn der Harsewinkeler Coach vor dem rassigen Endspiel betont hatte: „Heute ist nicht wichtig, sondern nächsten Samstag, wenn es gegen Ferndorf II um Punkte für den Klassenerhalt geht.“ Den Pokal hätte er schon deshalb gerne mitgenommen, „weil ein Erfolg gegen Loxten gut für das Selbstvertrauen gewesen wäre.“

Nach einer schwachen Anfangsphase und einem 1:3-Rückstand sah es auch ganz so aus, als könnten die Harsewinkeler ihre „bis dahin guten Leistungen in diesem Vorbereitungsturnier“ (Mühlbrandt) krönen, Nach der Umstellung auf einen 5:1-Verband mit Malik St. Claire vorne vor stand die Deckung und im Angriff traf an alter Wirkungsstätte vor allem Heinrich Steinkühler. Doch als sich „Fehlabgaben und überhastete Würfe bedenklich häuften“ erwiesen sich die Hausherren für den TSG-Coach mal wieder als die „etwas clevereren“. Bei allem Lob für den Gegner („Verdienter Sieg“) haderte Mühlbrandt aber auch mit den Schiedsrichtern Pannofen und Schäper aus Hörste. „Der Kreis hat so viele gute junge Gespanne und dieses Endspiel leiten zwei 60-Jährige, die mit dem Tempo von zwei guten Oberligisten überfordert waren.“

Trösten konnten sich die Harsewinkeler nur damit, dass ihr Keeper Maik Schröder als bester Torhüter und ihr Linksaußen Malik St. Claire als bester Spieler des Pokalturniers ausgezeichnet wurden. Bester Torschütze war in der voll besetzten Sparkassen-Arena dagegen Loxtens Aaron von Ameln.

„Sehr gerne“ zeichneten Dirk Flachmann und Heinz-Herrmann Jerrentrup vom Handballkreisverband Rabeah Linkert vom Pokalsieger TG Hörste als beste Spielerin und deren Mitsstreiterin Sarah Schäper als beste Werferin aus. Den Titel „beste Torfrau“ nahm Sarah Dammann vom Überraschungsvierten TSG Harsewinkel mit.

„Unter dem Strich war das wieder eine gelungene Pokalendrunde“, stellte Jerrentrup, der den erkrankten Kreisvorsitzenden Marcel Machill vertrat zufrieden fest. „Denn wir haben guten Sport gesehen und vor allem auch voll besetzte Tribünen.“ Beschäftigen werde sich der Kreisvorstand schon bald mit der vor allem vom Hörster Frauentrainer Dustin Lohde vorgebrachten Kritik, dass die Pausen zwischen den Spielen und deshalb auch die Verletzungsgefahr zu groß seien.

 

Frauen der TSG Harsewinkel zum ersten Mal im Halbfinale des Kreispokalwettbewerbs. 
Oberligist TV Verl scheidet ersatzgeschwächt in der Vorrunde aus. HSG Gütersloh schlägt sich wacker.

Für Wilhelm fängt das Jahr gut an

 

Lutz Wilhelm konnte das Kreispokalfinale zwischen den Oberliga-Handballerinnen des TuS Brockhagen („Mein Favorit“) und der TG Hörste gestern Abend gelassen verfolgen. „Meine Mädels haben schließlich schon für die Überraschung des Frauenturniers gesorgt“, sagte der Trainer der TSG Harsewinkel. „Denn wer hatte uns schon zugetraut, dass wir uns in der Vorrunde gegen den Verbandsligisten Steinhagen und den Landesligisten Halle durchsetzen?“

Dass die flotte Reise des Bezirksligisten am Sonntag im Halbfinale zu Ende ging, konnte Wilhelms gute Laune („Das Jahr hat trotzdem gut angefangen“) nicht trüben. „Bei der auch in dieser Höhe erwartbaren 7:17-Niederlage gegen Brockhagen haben wir das Publikum auf unsere Seite gezogen“, freute sich der Coach. Dass der Oberligist nach dem 6:9 zur Pause im 2. Abschnitt seiner Favoritenrolle gerecht wurde, störte Wilhelm nicht.

Seine Erklärung, als Underdog über einmal 20 Minuten wie am Samstag das Überraschungsmoment ausspielen zu können, aber nicht mehr über zweimal 15 Minuten wie am Sonntag, zog auch nach der 11:18-Niederlage im Spiel um Platz drei gegen die SpVg. Hesselteich. „Meine Mädels sind nach so einem Wochenende jedenfalls total platt“, räumte Wilhelm ein. Aber die Mannschaft könne aus diesem Pokalturnier viel für den Endspurt um die Meisterschaft mitnehmen: „Denn wir sind Spitzenreiter und wollen es bleiben“, machte Wilhelm kein Hehl aus seinen Landesligaambitionen.

Das Spiel um Platz drei bestritt die TSG Harsewinkel in der Besetzung Dammann, Zimmermann, Roggenland (4 Tore), Schmitz, Friesen, Studt, Laumann (4), Haase, Pennekamp, Reiker, Niewöhner, Strothmann, Uphus und Nordgerling (3).