Bericht der NW

Coach Manuel Mühlbrandt muss nach der 32:33-Niederlage seines Oberligisten viel Zeit am Telefon verbringen, um die Gründe herauszufinden. Sein Team war gegen Gevelsberg-Silschede lange überlegen.

Unsanfte Landung für die TSG Harsewinkel

 Manuel Mühlbrandt hatte vor dem Spiel viel telefoniert. Und er musste nach der Partie viel Zeit am Hörer verbringen. Die Gesprächsinhalte konnten unterschiedlicher kaum sein. Vor der 32:33 (19:18)-Niederlage seiner TSG Harsewinkel gegen die HSG Gevelsberg-Silschede hatten die Gesprächspartner dem TSG-Coach erklärt, warum sein bis dahin ungeschlagenes Team den Gegner „weghauen“ werde – anschließend musste „Mühle“ mit seinen Spielern nach Erklärungen suchen, warum man im fünften Spiel die ersten Punkte abgegeben hatte.

 

Gevelsberg hatte sich nach einem schwachen Start mit vier Niederlage selbst in die Rolle des Außenseiters begeben. Zumindest nach dem Tabellenstand waren sie es auch. Und auch die Partie lief lange in die – aus Harsewinkeler Sicht – richtige Richtung. Nach ausgeglichenem Beginn mit einem 1:4-Rückstand zog die TSG nämlich gleich (4:4, 9.), ging vorbei (7:6, 12.) und baute den Vorsprung bis zur Pause ordentlich aus (17:14, 26.). Und auch nach dem Seitenwechsel waren die Mühlbrandt-Schützlinge noch am Drücker, setzten sich bis auf 24:19 und 25:20 (40.) ab.

 

Aber der Trainer hatte nicht umsonst vorher gewarnt. Trotz vermeintlicher Überlegenheit müsse man so ein Spiel bis zum Ende voll durchziehen. Beim Gegner erkannte Mühlbrandt diese Tugenden: „Das sah nicht immer nach Konzeption aus. Aber egal, ob nach einem Gegentor oder einem Ballgewinn, sie sind ohne Ende nach vorne marschiert.“ Ob bei seinem Team die nötige Einstellung gefehlt hat? So ganz konnte der Coach das nicht beantworten. „Wir werden auf jeden Fall beim Training darüber sprechen müssen, dass wir vorher drüber gesprochen haben“, verkündete Mühlbrandt.

 

In der ersten Hälfte sei es zwar in der Abwehr nicht so gut gelaufen, wie zuletzt gegen Rödinghausen, vorne habe man aber ordentlich gespielt. Nach der Pause sei die Defensive besser geworden, dafür habe der Angriff immer mal geschwächelt. „Trotzdem sitzt du am Ende in der Kabine und weißt nicht so richtig, warum du verloren hast.“ Als Gevelsberg in der Schlussphase die Fehler der TSG ausnutzte, sei es „flatterig“ geworden. Mit dem 30:30 waren die Gastgeber fünf Minuten vor dem Ende wieder dran gewesen und hatten gleich einen 2-Tore-Vorsprung herausgeworfen. „Und wenn es so läuft, bekommst du auch die 50/50 Chancen nicht für dich gepfiffen“, klagte der Trainer obendrein – und griff zwecks Ursachenforschung zum Telefon.

 

TSG: Schröder, Hendrich (1) – Indeche (2), Braun (6), Lindenthal, Steinkamp, Kalter, St. Claire (2), Brown (2), F. Bröskamp (n.e.), Steinkühler (5), Hoff (2), Schlögl (1), Sewing (11/2).