Start in eine brutale Saison

Die NW schreibt:

Mit 17 Teams geht die Oberliga der Männer in eine Spielzeit, die in diesem Ausmaß in Westfalen eigentlich nicht vorgesehen ist. Die Oberligafrauen des TV Verl legen auch los. 

Der große Auftakt wird es nicht – die Handball-Saison startet aus Sicht des Südkreises im Schichtbetrieb. Den Auftakt machen am heutigen Samstag die Oberligisten TSG Harsewinkel bei den Männern und TV Verl bei den Frauen.  Männer-Oberliga  17 Teams in einer Liga – das ist eine Hausnummer. Im westfälischen Spielbetrieb ist eine derartige Teilnehmerzahl eigentlich nicht vorgesehen. Gerne hätte der Verband in zwei Gruppen spielen lassen, doch die Mehrheit der Vereine votierte für eine eingleisige Liga (9:8).

Fünf Absteiger (realistisch sind sieben oder acht) wird es mindestens geben, weil man nach dieser Spielzeit wieder auf die alte 14er-Ligastärke zurückkehren wird. Bei unwahrscheinlicher Konstellation könnten bis zu elf Teams absteigen.  „Es wird eine brutal starke OWL-Saison – und wir freuen uns darauf“, sagt TSG-Sportchef Karlheinz Kalze und will damit auf die hochklassigen Gegner aus der Region, wie die TSG A-H Bielefeld, Sf Loxten oder CVJM Rödinghausen, hinweisen. „Aber auch die vielen Unbekannten aus dem Ruhrgebiet und die Drittligaabsteiger aus Volmetal und Menden deuten auf eine Saison mit sportlich höchstem Wert hin“, sagt Kalze. 

Im ersten von 32 Spielen der laut Kalze „proppevollen Saison“ reist die TSG zur HSG Haltern/Sythen – mit Fanbus. Allerdings fehlen mit Sven (Kreuzbandriss) und Flo Bröskamp zwei Rückraumalternativen. Robert Indeche (Achillessehnenprobleme) und Jannis Hoff (Patellasehne) sind dagegen wieder fit. „Ich würde gerne als Favorit dahin fahren, aber Haltern hat vier Stammspieler verloren und sich neu aufgestellt. Da sind viele Fragezeichen“, sagt TSG Coach Manuel Mühlbrandt. 

Frauen-Oberliga  Mit einem Heimspiel gegen die SG Petershagen/Lahde starten die stark verjüngten Verler Oberliga-Frauen in die Serie. Der Gegner aus Minden-Lübbecke, bei dem man nie weiß, ob die unverwüstliche Ex-Nationalspielerin Annike Zierke noch einmal mit aufläuft, hat sein Durchschnittsalter insgesamt ebenfalls gesenkt.  „Wir sind nicht chancenlos“, sagt der neue Verler Coach Simon Dreier. Er habe in der Vorbereitung zwar Leistungsschwankungen gesehen, „aber das Team setzt alles, was wir uns erarbeiten, gut und schnell um.“ Die Oberliga-Vorrundenstaffel eins schätzt Dreier als die stärkere der beiden Teil-Ligen ein. „Das ist aber gar nicht schlecht für uns“, meint der Trainer.

Die Glocke schreibt:

Start in der Handball-Oberliga

Mit maximaler Power in die Mammutsaison
Fast zwölf Wochen, nachdem die Oberligahandballer der TSG Harsewinkel zum Auftakt der Vorbereitung die ersten Laufrunden im Moddenbachstadion gedreht hatten, geht sie nun los, die Spielzeit 2022/23 in der höchsten westfälischen Spielklasse. Und das als Unterschied zur vergangenen Serie nicht in zwei Staffeln mit nach der Hinrunde ausgespielter Auf- und
Abstiegsrunde, sondern in einer großen 17er-Staffel.
Das heißt 32 Spiele, wenig Ausweichtermine und Saisonende erst im Ende Mai. Aber es heißt auch „ehrlicher“ Vergleich aller Teams, und für die schon jedem Auftritt im „Hasenbau“ entgegenfiebernden Harsewinkeler 16 Heimspiele.
Doch den Auftakt absolviert die TSG auswärts bei Haltern Sythen. Der HSC begann die vergangene Serie in der Nachbarstaffel und spielte dann die Abstiegsrunde, wo er auf den letzten Drücker den Klassenerhalt schaffte und Bielefeld-Jöllenbeck in die Verbandsliga schickte. Für die Harsewinkeler ist der Gegner also ein Unbekannter.
Entscheidend ist für Manuel Mühlbrandt nach dem Eindruck des letzten Testspielsieges über Bergkamen, „dass wir die ganze Zeit voll konzentriert unser Tempo durchziehen.“ Oder anders herum: „Wenn wir uns einlullen lassen, wenn der Schlendrian kommt, dann kann es auch ein böses Erwachen geben.“ Qualität und Intensität der letzten Trainingswoche waren extrem hoch, freut sich Mühlbrandt und warnt gleichzeitig vor Bruder Leichtfuß.
An den personellen Voraussetzungen hat sich wenig verändert. Simon Schmitz und Sven Bröskamp fallen noch lange aus. Auch Florian Bröskamp (immer wieder Patellasehnenbeschwerden), bei dem nochmal ein neuer Behandlungsansatz probiert wird, steht vorerst nicht zu Verfügung.
Dagegen ist Mittelmann Robert Indeche wieder dabei und hat genau wie die weiteren Neuzugänge Jannis Hoff, Max Schlögl und Liam Lindenthal voll überzeugt. Diesen Qualitätszuwachs wird die Mannschaft auch brauchen. Denn für Mühlbrandt ist die Liga „unfassbar stark“, und es drohen bis zu sieben Absteiger. Aufstiegsfavorit ist die aus der dritten Liga gekommene TSG Altenhagen-Heepen.