Vorberichte zum Wochenende

"Die Glocke" berichtet

Spagat ist nicht so unbedingt Mühlbrandts

Andere Trainer hätten vermutlich gerne seine Sorgen, dennoch wird Manuel Mühlbrandt tief durchatmen, wenn die Saison nach dem letzten Heimspiel am kommenden Freitaggelaufen ist. Zwar hat die Handball-Oberligamannschaft der TSG Harsewinkel den Klassenerhalt seit Erreichen der Aufstiegsrunde im Januar sicher und das Harsewinkeler Publikum hat zuletzt auch einer mit Jugend- und Reservespielern aufgefüllten Mannschaft Beifall gespendet. Doch Mühlbrandt ist ein zwei Meter großer ehemaliger Regionalligahandballer – und deshalb für den Spagat, den er allwöchentlich versuchen muss, nicht gemacht. Denn einerseits geht es im Saisonendspurt darum, den ersatzgeschwächten Oberligakader (Pascal Pelkmann, Nico Schmeckthal und Florian Bröskamp werden vorsorglich mit Fuß- Knie- und Patellasehnenbeschwerden nicht mehr eingesetzt)

So hat der TSG-Trainer diesmal Luca Aperdannier zu einem Einsatz beim Spiel am Samstag gegen den VfL Eintracht Hagen II überredet. Der aus der Schweiz stammende langjährige TSG-Kreisläufer ist aktuell in Marienfeld und stellt sich als Linksaußen zur Verfügung. Auch Routinier Stefan Christ aus der dritten Mannschaft fährt mit zur Hagener Zweitligareserve.

Andererseits geht es darum, die in der Kreisliga spielende zweite Mannschaft im Kampf um den Aufstieg in die Bezirksliga personell zu unterstützen. So werden Torwart Maik Schröder und Linksaußen Malik St. Claire weiter in der von Lutz Wilhelm trainierten „Zweiten“ spielen. Auch Kapitän Sven Bröskamp, der sich in diesen Tagen einem Medizin-Check nach einer Corona-Infektion unterzieht, soll beim ärztlichen Okay in der Reserve Einsatzminuten unter Wettkampfbelastung sammeln. „Ich bin froh, wenn ich ab nächste Woche mit Handball erstmal nichts am Hut habe“, seufzt Mühlbrandt. Man könnte meinen, ein „richtiger“ Abstiegskampf wäre ihm lieber als der um die goldene Ananas. Bestätigt sieht sich Harsewinkels Trainer in der schon zu Jahresbeginn geäußerten Skepsis gegenüber dem Modus mit Auf- und Abstiegsrunde. „Das trägt auch dazu bei, dass es nicht nur bei uns zu seit Wochen zu vielen Abstellungen in untere Mannschaften kommt.“

In der NW lesen wir

TSG Harsewinkel greift beim VfL Eintracht Hagen II auf das Angebot des ehemaligen Spielers Luca Apperdannier zurück. Viele Stammspieler unterstützen die Reserve. Hilfe von der Schweizer Garde Von Uwe Kramme Harsewinkel. Manuel Mühlbrandt, Karlheinz Kalze und Lutz Wilhelm von der Handballabteilung der TSG Harsewinkel sehen sich an diesem Samstag mit einer besonderen Herausforderung konfrontiert. „Einerseits müssen wir alles dafür tun, dass die 1. Mannschaft in der Oberliga-Aufstiegsrunde beim VfL Eintracht Hagen II eine vernünftige Leistung abliefern kann“, sagt der Chefcoach. „Um unseren jungen Spielern künftig bessere Entwicklungsmöglichkeiten bieten zu können, ist der Aufstieg der 2. Mannschaft in die Bezirksliga von enormer Bedeutung“, erklärt der Teammanager. „Dafür brauche ich aber auch die entsprechenden Spieler“, fordert der Reservecoach vor dem zeitgleichen Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Union Halle.

Beim 37:26-Sieg der TSG Harsewinkel II am Mittwoch gegen den SV Spexard II kamen vier Oberligaspieler zum Einsatz. Maik Schröder hütete das Tor des Kreisligavierten. Tom Kalter (16 Treffer) und Malik St. Claire (vier Tore) wirbelten so im Angriff, dass der gesundheitlich angeschlagene Sven Bröskamp auf der Bank bleiben konnte. Natürlich mache es jetzt Sinn, dieses Quartett auch am Samstag abzustellen, erklärte Manuel Mühlbrandt.

Zusätzlich wären aus dem Kader der 1. Mannschaft Sergej Braun, Luke Steinkamp und Pascal Pelkmann in der Reserve spielberechtigt. Beide fehlten letzte Woche beim 25:33 gegen den Soester TV aus Urlaubsgründen. „Weder hier noch da“, so Mühlbrandt, könnte der Kreisläufer und Abwehrspezialist Nico Schmeckthal wegen seiner Verletzung eingesetzt werden. Und Florian Bröskamp, der wegen seiner hartnäckigen Probleme schon seit mehreren Spielen zuschauen würde, noch einmal zu bringen, mache keinen Sinn. „Besser wäre es, ihn jetzt zu schonen, damit er richtig fit ist, wenn im Juni die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt.“ Um genügend Spieler für die Partie gegen die Reserve des Zweitligisten Hagen zusammenzubekommen, hat der TSG-Coach gerne auf das Angebot von Luca Apperdannier, auszuhelfen, zurückgegriffen. „Für ein paar Minuten würde es immer reichen“, hätte der Schweizer, der vor zwei Jahren bei der TSG ausgeschieden ist, aber beruflich immer mal wieder in Harsewinkel zu tun hat, erklärt. Wer auch immer für die TSG Harsewinkel in Hagen antritt, kann die Aufgabe indes entspannt angehen. Denn für den Tabellensiebten geht es beim Rangsechsten, der zuletzt mit Unentschieden gegen Möllbergen und Rödinghausen überzeugte, nur noch ums Prestige, denn mit dem Klassenerhalt ist das Saisonziel längst erreicht.

Ganz anders sieht die Ausgangslage der TSG-Reserve aus, die mit der TG Hörste II (13:3), Union Halle (8:4) und der SpVg. Steinhagen III (12:4) noch drei Mannschaften verdrängen muss, um mit der Kreisligameisterschaft und dem Aufstieg ihren Saisonauftrag zu erfüllen.