Applaus von den Fans trotz klarer Heimniederlage

Bericht "Die Glocke"

 

Mit stehendem Applaus in den Schlusssekunden verabschiedeten die 350 Harsewinkeler Zuschauern gestern Abend die eigene Mannschaft, obwohl die das Heimspiel gegen den Soester TV mit 28:35 (14:17) verloren hatte: Die außergewöhnliche Maßnahme, zu der sich die TSG-Verantwortlichen im Spiel der Handball-Oberliga-Aufstiegsrunde entschieden hatten, war gelungen.

Denn in dieser Besetzung wird die TSG in der vierthöchsten Spielklasse - und dann noch gegen das bislang beste und ungeschlagene Team der Aufstiegsrunde - wohl nie wieder auflaufen. Aus verschiedenen Gründen (verletzt, krank oder freigespielt für die zweite Mannschaft) fehlten mit Sergej Braun, Pascal Pelkmann, Sven und Florian Bröskamp, Nico Schmeckthal, Luke Steinkamp und Torwart Maik Schröder acht Stammspieler.

Aufgefüllt wurde mit den A-Jugendlichen Jannis Wunsch und Moritz Herzog sowie Jonas Feismann und Henri Meier zu Wickern (zweite Mannschaft) und Dennis Laumann, dem künftigen Trainer der zweiten Mannschaft und mit 42 Jahren dem „ältesten Debütanten, den wir je hatten“ - so Hallensprecher Hans Feuß. „Und ich bin sehr froh darüber, wie die Jungs auf dem Spielfeld diese Situation getragen und so die Zuschauer mitgenommen haben“, atmeten TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt und Karlheinz Kalze als Sportlicher Leiter auf: „Wir hatten schon ein wenig die Befürchtung, dass das nach hinten losgeht und wir uns gegen diesen starken Gegner vor eigenem Publikum blamieren.“

Doch basierend auf den Toren und der Führung von Luca Sewing und Heiner Steinkühler auf den Halbpositionen schlugen sich die Harsewinkeler beachtlich, hielten bis zum 10:11 direkten Anschluss und kämpften sich nach 12:17-Rückstand zum Halbzeitpfiff wieder auf 14:17 heran. Großer Rückhalt war mit gefühlt an die zwei Dutzend Paraden Torwart Felix Hendrich. Im zweiten Durchgang zogen die ebenfalls alle Spieler zum Einsatz bringenden Gäste dann deutlich davon. Doch die oft mit siebtem Feldspieler agierende TSG kam wieder in die Spur und verhinderte eine Klatsche. Dreimal traf dabei unter dem Jubel der Zuschauer Henri Meier zu Wickern auf Rechtsaußen.