Steinkühler soll Rumpftruppe führen

TSG Harsewinkel muss im Aufstiegsrundenspiel
gegen den Tabellenzweiten Soester TV auf einige Stammkräfte
verzichten.

Anwurf: Freitag 22. April, 20 Uhr

Als die TSG Harsewinkel Anfang März mit einem enttäuschenden 30:37 beim TV Soest in die Oberliga-Aufstiegsrunde gestartet war, warf Manuel Mühlbrandt seinen Spielern eine mangelhafte Einstellung vor und forderte sie auf, ihn künftig mit „Sommerhandball“ zu verschonen. Prompt folgten Siege gegen
Spitzenreiter Gladbeck und in Bommern sowie ein Remis gegen Hagen II. Trotzdem ist der TSG-Coach weit davon entfernt, vor dem Rückspiel gegen Soest am heutigen Freitag ab 20 Uhr im „Hasenbau“ Wiedergutmachung zu fordern.
„Die Vorzeichen haben sich geändert“, erklärt „Mühle“, diese unerwartete Zurückhaltung. Allerdings ist es nicht nur der Respekt vor den starken Leistungen, mit denen der TV Soest (15:7 Punkte) die Kronprinzenrolle hinter dem VfL Gladbeck (15:3) eingenommen hat. „Wir haben im Rückspiel leider nicht die Mannschaft zur Verfügung, mit der wir in Soest angetreten sind“, erklärt der Coach. Kapitän Sven Bröskamp, Kreisläufer Nico Schmeckthal und die Rechtsaußen Sergej Braun und Luke Steinkamp sowie Linksaußen Pascal Pelkmann würden aus gesundheitlichen Gründen bzw. Urlaub fehlen.
Können die Soester dem Aufstiegsfavoriten Gladbeck noch den angestrebten Erfolg streitig machen? „Ich glaube, mein Kollege Max Loer möchte mit seiner spielstarken
Truppe keinen Punkt mehr abgeben und dann mal schauen, was dabei herauskommt“, mutmaßt Manuel Mühlbrandt. „Dass er unbedingt aufsteigen will, glaube ich aber eher nicht.“ Der ausgewiesene Kenner der Oberligaszene verweist auf die von den Soestern bereits angekündigten Abgänge der Stammspieler Schnorfeil, Schönle, Vukoja, Zülsdorf, Picht und Lichtenegger am Saisonende, denen bislang nur die Verpflichtungen von Talenten, die erst noch aufgebaut werden müssten, gegenüberstehen.
Mühlbrandt wäre jedoch nicht der ehrgeizige Coach, der den aktuellen Tabellensiebten (6:16 Punkte) in der Spitzengruppe der Handball-Oberliga etablieren will, wenn es für ihn nicht doch noch einen speziellen Grund für das Harsewinkeler Publikum gebe, die heutige Partie nicht zu verpassen. „Heiner Steinkühler hat nach
zuletzt schwächeren Leistungen überragend trainiert. Ich glaube, unser Oldie hat sich richtig was vorgenommen und bin gespannt, wie er unsere etwas veränderte Mannschaft gegen den Soester TV führt.“