Vorberichte

Bericht der NW

Es darf ruhig schuppig werden.

Mühle wünscht sich schlechtes Wetter

Alle Welt freut sich über die ersten Sonnentage in diesem Jahr – nur Manuel Mühlbrandt nicht. „Regen und Kälte wären an diesem Samstag gut, noch besser Eis und Schnee“, grantelt der Trainer des Handball-Oberligisten TSG Harsewinkel. Der Grund für diesen Wunsch, mit dem sich „Mühle“ keine Freunde machen dürfte: „Wenn es richtig schuppig wird, kommen meine Jungs vielleicht nicht auf die Idee, gegen den VfL Gladbeck wieder Sommerhandball zu spielen.“ Und er meint: So wie letzte Woche bei der 30:37-Schlappe gegen den TV Soest.

Weil er nur bedingt auf einen Wetterumschwung setzen kann – angesagt sind 14 Grad bei bedecktem Himmel – sind wohl doch eher die Mühlbrandtschen Motivationsfähigkeiten gefragt. Er muss seine TSG Harsewinkel (1:13 Punkte) am zweiten Spieltag der Aufstiegsrunde zur 3. Liga gegen den Spitzenreiter und Topfavoriten auf Hochtouren bringen, nachdem gegen Soest Freundschaftsspielmodus angesagt war. „Keine Bange, ich bin seit dem Training am Montag dabei, wieder Zug in die Truppe zu kriegen“, berichtet der TSG-Coach von einem Unterfangen, das allerdings „gar nicht so leicht“ sei. „Natürlich ist den Jungs bewusst, dass es in der Aufstiegsrunde für uns nur um die goldene Ananas geht, weil wir nach oben keine Ambitionen und nach unten nichts zu befürchten haben.“ Ganz anders ist die Ausgangsposition der Gäste. Mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg hat sich der VfL Gladbeck in der Vorrundenstaffel zwei durchgesetzt und satte 11:1 Punkte in die Aufstiegsrunde mitgenommen. Mit dem 28:24-Sieg gegen Loxten, dem vermeintlich stärksten Vertreter der ostwestfälischen Vorrundengruppe, hat die von Trainer Sven Deffke sowie von Abteilungsleiter Tim Deffte auf die 3. Liga ausgerichtete Mannschaft gleich zum Auftakt der Meisterrunde klar gemacht, wo der Hammer hängt. „Jetzt hoffen nicht nur die Loxtener, sondern auch unsere Freunde in Möllbergen und Rödinghausen, dass wir ihnen im Aufstiegsrennen Schützenhilfe leisten“, weiß Manuel Mühlbrandt. „Aber uns so teuer wie möglich zu verkaufen, sind wir ja auch unserem treuen Publikum schuldig und unserem eigenen sportlichen Anspruch.“

Der Schlüssel für einen Achtungserfolg liegt für den TSG-Coach in einer aggressiven Abwehrarbeit. „Lassen wir die Gladbecker so durchspazieren wie letzte Woche die Soester, dürfte es noch bitterer werden. Nicht nur, weil der VfL mit Max Krönung den für meine Begriffe besten Rückraumspieler der Oberliga zu bieten hat.“ Noch besser als Krönung (acht Tore) traf gegen Loxten allerdings ein Spieler, der heute Abend unbedingt zeigen will, was die TSG Harsewinkel an ihm verloren hat. Leon Prüßner schenkte den Sportfreunden von Linksaußen gleich neunmal ein. Der ehemalige Spenger und Altenhagener hatte nach einem Jahr in Harsewinkel, in dem er Corona bedingt kaum zeigen konnte, was er drauf hat, seine Zelte zu Saisonbeginn wieder abgebrochen. „Es hatte einfach nicht gepasst“, erklärte TSG-Teammananager Karlheinz Kalze seinerzeit.

Den Versuch, den Favoriten zu ärgern, können die Harsewinkeler mit voller Kapelle angehen. Auch Rückraumspieler Florian Bröskamp steht nach seiner Corona- Zwangspause wieder zur Verfügung

Beitrag der "Glocke" als pdf im Anhang

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