Im Freundschaftsspielmodus

Bericht der NW

TSG Harsewinkel ist zum Auftakt der Oberliga-Aufstiegsrunde beim Soester TV chancenlos.

Trainer Mühlbrandt ärgert das schlunzige Abwehrverhalten.

Mit dem 28:24-Sieg gegen die ambitionierten Sportfreunde Loxten haben die Handballer des VfL Gladbeck am ersten Spieltag der Oberliga- Aufstiegsrunde ihre Favoritenstellung ganz dick unterstrichen. Der Drittligaaspirant, der aus der Vorrundengruppe zwei schon satte 11:1 Punkte mitgebracht hat, führt die Rangliste jetzt mit 13:1 Zählern an.

Nicht gut lief es zum Auftakt auch für den zweiten Vertreter des Kreisverbandes Gütersloh, die TSG Harsewinkel. „Wir müssen aufpassen, dass wir jetzt nicht in einen Freundschaftsspielmodus verfallen, weil wir nach oben nichts mehr werden können und nach unten nichts mehr zu befürchten haben“, kommentierte Manuel Mühlbrandt Sonntagabend zähneknirschend die für ihn „bitter-deutliche“ 30:37-Abfuhr beim TV Soest. In Rage gebracht hatte den Trainer der jetzt mit 1:13 Punkten den besten westfälischen Oberligisten hinterhechelnden Harsewinkelern das schlunzige Abwehrverhalten seiner Truppe.

„Obwohl ich mich auch über viel zu viele technische Fehler ärgern muss und wir auch noch reichlich klare Chancen ausgelassen haben, werfen wir in Soest 30 Tore, das ist okay. Aber, wir bekommen auch 37 Treffer und das geht gar nicht.“ Mühlbrandt („Gut angreifen ist im Handball Können, gut verteidigen ist Wille“) vermisste das aggressive Heraustreten auf die gegnerischen Spieler genauso wie eine vernünftige Seitwärtsverteidigung. „Die Soester hatten, so wie wir agiert haben, jedenfalls leichtes Spiel und waren eigentlich von allen Positionen erfolgreich.“ Von der pauschalen Kritik nahm der TSG-Coach lediglich seine beiden Torhüter Maik Schröder und Felix Hendrich aus. „Was sollten die beiden armen Kerle denn machen? Sie sind in diesem Spiel doch von ihren Vorderleuten im Stich gelassen worden.“

Mühlbrandts Aussagen spiegeln sich im Spielverlauf wider. Nachdem Luca Sewing mit dem 2:1 (3.) die einzige Führung der Gäste erzielt hatte, setzten sich die Soester kontinuierlich ab. Aus dem 7:4 (10.) wurde ein 19:15 (30.), dann ein 25:20 (37.) und schließlich ein 34:28 (55.). „Herausragend war bei den Gastgebern eigentlich kein Akteur, die durften alle mal bei uns durchspazieren“, ärgerte sich Mühlbrandt, wie leicht die Hausherren zum Erfolg kamen. Beste Werfer für den TV Soest waren dabei Luis Gran (7/4), Jan-Ole Zülsdorf (7) und Fabian Schnorfeil (6).

Keine Rolle spielte für den TSG-Coach angesichts der klaren Verhältnisse, dass mit dem positiv auf Corona getesteten Florian Bröskamp und dem privat verhinderten Pascal Pelkmann zwei Stammspieler fehlten. Dafür durfte der A-Jugendliche Moritz Herzog erstmals beim Oberligateam reinschnuppern. Weiter geht es für die TSG Harsewinkel am Samstag mit dem Heimspiel gegen den VfL Gladbeck.

Mühlbrandt hütete sich zwar, ein besseres Ergebnis zu versprechen, kündigte dafür aber „auf jeden Fall eine bessere Einstellung“ an. „Denn wie heißt es doch so schön: Wer nicht hören will, der muss trainieren.“

 

Als pdf im Anhang: Bericht "Die Glocke"

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