Gestern in "Die Glocke"

"Die Glocke" schrieb gestern über Michael Brockow

„Michi“ Brockow: Gute Seele mit Ruhe und Kraft
Von Stefan Herzog
„Im Sommer 2008 stand auf einmal  „Bezze“ in der Tür und fragte, ob er mit seiner Mannschaft in der Vorbereitung zur Saison bei mir trainieren dürfe.“ So einfach erklärt Michael Brockow, wie er beim Handball-Oberligisten TSG Harsewinkel als Betreuer auf die Bank gerückt ist. Denn bis zum Besuch des damaligen Trainers und ehemaligen Nationalspielers Mike Bezdicek hatte Brockow mit Handball gar nichts zu tun.
Das sollte sich aber schon bald ändern. Denn der Betreiber des „Fitness-Treff“-Studios am zentralen Kreisverkehr sagte zu. Fortan trainierten die damals noch in der Landesliga aktiven Spieler bei „Michi“, um den Muskelaufbau voranzutreiben, sich nach Verletzungen in Form zu bringen oder ein Pläuschchen zu halten. Das tun sie bis heute. Denn bei Brockow geht es familiär zu: „Es ist etwas ,Old School‘, aber ich habe viele Stammgäste, die seit 30 oder 35 Jahren Mitglieder sind.“
Und wie es ging bei der TSG für ihn weiter? „Die Jungs waren super, sind regelmäßig gekommen, und dann bin ich halt auch zu deren Spielen gegangen“, schmunzelt Brockow. „Ich war so eine Art Edelfan. Die Kontakte intensivieren sich, man wächst da so rein.“
Und dennoch war Brockow, der neben dem Studio eine Firma für Werbe-, Display- und Dekomaterial führt, überrascht, als Manuel Mühlbrandt, der die TSG 2015 in der Verbandsliga als Spielertrainer übernommen hatte, mit der Idee des Betreuers auf ihn zukam. „Ich kann halt schlecht nein sagen“, begründet der Harsewinkeler lapidar, aber mit schelmischem Lächeln, warum er zusagte. Seitdem sitzt der 62-Jährige mit auf der Bank, ist dort ein ruhender Pol: „Mühle ist als Trainer impulsiv, der lebt den Handball“, bildet Michael Brockow einen ruhenden Kontrapunkt.
„Zu wenig“, antwortet er lachend auf die Frage, was er denn alles so mache als Betreuer der am kommenden Wochenende als Schlusslicht in die Aufstiegsrunde startenden Mannschaft. „Dass wir den Klassenerhalt damit sicher haben, ist entscheidend. Dafür haben sich die Jungs auch wirklich den Hintern aufgerissen. Jetzt ist der Druck raus, und es kann viel an der Taktik gearbeitet werden“, hat Brockow in den gemeinsamen Jahren mit dem TSG-Team viel Handballwissen erworben. Ausschlaggebend für seine Tätigkeit als Betreuer der TSG-Jungs ist die gute Stimmung im Team und der daraus resultierende hohe Spaßfaktor.

 

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