Auftakt zum großen Schlussakkord

NW

Keine Oper ohne Ouvertüre, kein großes Theater ohne Generalprobe.
Aber Vorsicht: In der Handball-Oberliga gilt der Spruch von der verpatzten
Generalprobe, die eine glorreiche Premiere nach sich zieht, keineswegs. Das Derby zwischen der TSG Harsewinkel und dem TV Isselhorst am heutigen Dienstag um 19.30 Uhr ist auch gar kein Vorspiel zum großen Vorrundenfinale, es ist der erste Akt davon.
„Verlieren verboten“, sagte TSG-Trainer Manuel Mühlbrandt schon am Sonntag. Da war er teilweise noch dabei, das 28:28 seiner Schützlinge vom Freitagabend in Mennighüffen aufzuarbeiten. An der Situation im Kampf um Platz vier, auf dem die TSG vor dem nach Pluspunkten gleichen TuS 97 steht, habe sich nichts geändert:
„Wenn wir noch zweimal gewinnen, sind wir durch.“
Nach Niederlagen gegen Aufstiegskandidaten wie Loxten oder Rödinghausen hatte TVI-Coach Michael Jankowski stets betont, dass sein Team diese Punkte ohnehin nicht mit in die Abstiegsrunde genommen hätte. Jetzt sieht das ein bisschen anders aus,
denn falls die TSG ihre drei noch ausstehenden Partien verlieren sollte, ginge man gemeinsam in den Kampf um den Klassenerhalt. „Unser Ziel ist es generell, noch Spiele zu gewinnen“, formuliert Jankowski kämpferisch und ergänzt: „Am besten gleich am Dienstag.“ Beim jüngsten 24:29 gegen Möllbergen habe man gesehen, wie nah man beieinander sei. Top-Torschütze Gian Luca Brausmann war schon in der ersten Hälfte nach der
dritten Zeitstrafe disqualifiziert worden ,und Marvin Gregor fehlte von vorne herein. „Mit diesen beiden wäre es knapp geblieben“, vermutet Jankowski.
Manuel Mühlbrands Taktik ist klar: „Wir müssen das Tempo auch in der zweiten Halbzeit hochhalten, schnell und klar spielen.“ Jankowski fordert von seinem komplett zur Verfügung stehenden Team: „Wir müssen Luca Sewing in den Griff kriegen und hinten sicher abschließen, um keine Konter zu kassieren.“ Die Bilanz spricht klar gegen Schlusslicht Isselhorst, das einen Sieg und elf Niederlagen auf dem Konto hat. „Aber wir haben überhaupt keinen Druck und müssen vor nichts Angst haben“, skizziert Jankowski die Lage. Mühlbrandt, dem Spielmacher Heiner Steinkühler fehlen wird, weist darauf hin: „Wir dürfen nicht den Fehler machen, jetzt schon an das Spiel gegen den TuS 97 zu denken.“ Erst ist Derbyzeit – Vorhang auf.

Die Glocke

TSG: Verlieren verboten – TVI: Keine Konter
Heute Abend wird um 19.30 Uhr das Kreisderby der Handball-Oberliga in der Harsewinkeler Dreifachhalle nachgeholt. Ausgangslage und Rollenverteilung sind dabei eindeutig. Gastgeber und Favorit TSG Harsewinkel muss gewinnen, um einen großen Schritt Richtung Aufstiegsrunde zu machen. Schlusslicht TV Isselhorst hat keinen Druck, will sich aber vor allem im
prestigeträchtigen Kreisvergleich möglichst teuer verkaufen.
Manuel Mühlbrandt, Trainer des gastgebenden Tabellenvierten hat das ursprünglich auf vergangen Freitag angesetzte, aufgrund positiver Coronatests auf Isselhorster Seite aber um vier Tage verlegte Spiel unter das Motto „Verlieren verboten“ gestellt. Denn zwei Punkte würden die TSG vor den letzten beiden Vorrundenspielen in eine gute Ausgangsposition im Kampf um Platz vier zu den Konkurrenten TuS Bielefeld-Jöllenbeck und dem bei einem Sieg abgehängten VfL Mennighüffen bringen. Ein Sieg wäre aber auch wichtig, wenn die TSG mit dem TVI in die Abstiegsrunde müsste, weil dann diese Punkte mitgenommen werden. „Wir dürfen die Partie auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen. Isselhorst hat eine gute Truppe in der Qualität, aber auch Quantität“, sagt Mühlbrandt. Der Harsewinkeler Trainer fordert, „dass wir vorne klare Dinger spielen und wieder hohes Tempo gehen.“ Denn im Hinspiel legte die TSG mit vielen Gegenstößen und einfachen Toren schon früh die Basis zum ungefährdeten 40:33-Sieg.
Genau diese Konter will auf der Gegenseite TVI-Trainer Michael Jankowski unbedingt vermeiden: „Da haben wir uns überrennen lassen. Dann ist es ganz schwierig, so ein Spiel noch einmal zu drehen.“ Wenn die Gastgeber ins Positionsspiel kommen, gelte es, Linkshänder Luca Sewing auszuschalten. „Ich hoffe, dass wir eine gute Torhüterleistung haben“, weiß der TVI-Trainer um die Schwankungen des jungen Patrick Gerloff. Bei den Isselhorstern sind mittlerweile alle Spieler wieder freigetestet. „Stand heute ist der Kader bis auf die beiden Langzeitverletzten Marquardt und Dallmann komplett“, so Jankowski am Montag. Bei der TSG hofft Manuel Mühlbrandt, dass Rückraumspieler und Abwehr-Stabilisator Heiner Steinkühler wieder dabei ist.
Zuschauer sind unter 2G-Bedingungen zugelassen, es herrscht durchgängig Maskenpflicht.