NW und Die Glocke haben das Spiel gegen Loxten im Blick

NW

Oberligist TSG Harsewinkel empfängt heute die Sportfreunde Loxten.
Maik Schröder: „Ruhe ausstrahlen und Feuer reinbringen“

Am heutigen Freitag um 20 Uhr sind sie der Gegner auf dem Feld. Sonst sind sie fast immer als Freunde anwesend. Wenn die TSG Harsewinkel ihre Heimspiele im „Hasenbau“ austrägt, dann sitzen die Spieler der Sportfreunde Loxten meist auf der Tribüne und schauen zu. Kein Wunder, denn es gibt etliche Verbindungen: Allein zwei Brüderpaare haben sich auf die beiden Klubs aufgeteilt. Pascal (TSG) und Marius (Sf) Pelkmann sowie Maik (TSG) und Jan (Sf) Schröder. Als am vergangenen Samstag die TSG im Spiel gegen Tabellenführer TuS Möllbergen mit dem 26:26 durchaus Aussagekräftiges aufs Parkett legte, fehlte die Delegation aus
Loxten. Sie musste fast zeitgleich selber gegen Isselhorst ran. Zum großen
Familientreffen war es im ersten Derby zwischen der TSG und den Sportfreunden Mitte September auch nicht gekommen, da Jan Schröder mit seinem Kreuzbandriss bereits verletzt fehlte. „Aber Loxten darf man nie abschreiben“, warnt sein Bruder Maik.
»Wir alle haben ein gefühlt brüderliches Verhältnis«
Im Hinspiel machte sich Marius Pelkmann bereits in der 25. Minute mit einem rüden Foul gegen Heiner Steinkühler bei seinem Ex-Klub unbeliebt. Der TSG-Spielmacher – auch mal in Loxten aktiv – musste nach der Attacke angeschlagen draußen bleiben, Harsewinkel verlor mit 30:34. „Heiner kann mit seiner Routine eine Partie entscheiden“, betont Maik Schröder. „Aber“, beschwichtigt er, „das von damals ist vergessen. Nicht nur ich, sondern wir alle haben ein gefühlt brüderliches Verhältnis zu den Loxtenern.“
Sven Bröskamp fehlte damals komplett, und dessen Bruder Florian brummte früh mit Knieschmerzen auf der Bank. Vor dem Rückspiel scheinen die Kräfteverhältnisse anders verteilt zu sein: Bei Loxten wird der Verlust der Rückraumschützen Jan Schröder und Marian Stockmann immer wieder als Grund genannt, aus dem die als haushoher Favorit gestarteten Sportfreunde nicht an die Tabellenspitze gestürmt sind. Sie rangieren mit 12:6 Punkten auf Platz drei. Die TSG Harsewinkel hat sich dagegen berappelt, zeigte gegen Möllbergen eine starke erste Halbzeit mit einer guten Deckung. Insgesamt setzen die Bröskamp-Brüder neben den Routiniers Steinkühler und Sewing immer öfter die nötigen kämpferische Akzente, während Tom und Jonas Kalter, die beide in der Jugend bei Loxten spielten, Sturm und Drang versprühen. Das alles hätten die Loxtener sehen können, wenn sie denn da
gewesen wären. Und es hätte sie vermutlich beeindruckt. Die Versmolder hätten aber auch eine zweite Halbzeit der TSG verfolgt, die einige gute Eindrücke wieder zerstört hat.
Das wird auch Thema im Hause Schröder in Avenwedde gewesen sein, wo Jan und Maik noch gemeinsam leben. „Ich habe bis jetzt jedes Duell gegen Jan verloren“, sagt Maik, der Torwart. Diesmal ist sein Bruder verletzt, kann ihm nicht reichlich „einschenken“, und darum ist Maik sicher: „Diesmal haben wir gute Chancen, zu gewinnen.“ Der 28-jährige Keeper könnte dabei sogar die entscheidende Rolle spielen, denn er ist in bestechender Form. „Ja, aktuell spiele ich eine gute Saison“, meint er zurückhaltend. Trotz eines schmerzhaften Knorpelschadens im Fuß zeigt Schröder Höchstleistung. „Ruhe ausstrahlen und Feuer reinbringen“, so beschreibt er seine
Spielweise. Er ist Leistungsträger und Motivator. Es könnte Wunsch, aber auch Versprechen sein, wenn er sagt: „Den entscheidenden Ball halte ich einfach am Freitag.“ Danach möchte man gerne einmal Mäuschen spielen, im Hause Schröder, oder Pelkmann, oder Kalter.

 

Die Glocke

TSG mit bester Stimmung der Liga gegen Loxten

Enttäu­schung  abgehakt. Statt noch wei­ter über den  Punktverlust in letz­ter Minute Frust zu schieben, hat Manuel Mühlbrandt, Trainer des Handball-Oberligisten TSG Har­sewinkel, das 26:26  gegen  Spit­zenreiter Möllbergen  noch einmal kurz und  knackig in der  Kabine thematisiert. Dann  wurde  der Blick vor allem auf viele positive Aspekte der  lange Zeit sehr star­ken  Leistung gerichtet und  das Team  dabei  auf  das Freitags­ Heimspiel gegen  die Sportfreun­de Loxten  eingestimmt. Anpfiff in der  Dreifachhalle ist  um 20 Uhr.

"Es war  vieles gut  und  wir ha­ben einen  Punkt mitgenommen", so  Mühlbrandt. "Aber natürlich saß der Stachel erst  einmal  tief." Doch mittlerweile  ist bei den Harsewinkelem gleich  mehrfache Vorfreude  da,  und  zwar  auf  das Kreisderby,   auf  ein erneutes Heimspiel - diesmal   zum  ange­stammten  Freitagstermin - und auf  die  Aussicht,  mit einem  Sieg nach Minuspunkten an den "Frö­schen"  vorbeizuziehen: "Wir würden uns gleich  in mehrfacher Hinsicht   einen Gefallen  tun, wenn wir dieses Spiel gewinnen." Zumal der TSG-Kader im Ver­gleich  zur  30:34-Hinspielniedlage  diesmal komplett ist  Im September fehlte Sven Brös­kamp, konnte sein Bruder Florian nur  weniger  Minuten spielen, kam Nico Schmeckthat nach ein­ jähriger Verletzungspause zu seinen ersten Spielminuten der Sai­son, wogegen Heiner Steinkühler nach einem  Foul (begangen vom zu Serienbeginn von der TSG nachLoxten  gewechselten Mari­us Pelkmann) in  der  25. Minute nicht weitermachen konnte. Stattdessen müssen  die  Gäste, die vorige Woche in eigener Halle mit 36:30 die Oberhand über  den TV Isselhorst behielten, mit Jan Sehröder und Marian  Stockmann (beide Kreuzbandriss) noch lange auf zwei Stammspieler im Rück­raum verzichten. "Dafür hat Linkshänder Aaron von Ameln gezeigt,  dass  er auf  der rechten Seite  mehr  als nur ein Backup ist", sagt  Mühlbrandt. Um sich  gegen den Tabellen­dritten zu  behaupten, setzt  der TSG-Trainer  auf   bessere   Wurf­ausbeute: "Gegen Möllbergen  ha­ben wir im zweiten Durchgang nach Eins-gegen-Eins-Situatio­nen zu schnell  abgeschlossen."

Nach der 2G-Premiere mit dis­ziplinierten Zuschauern in der Vorwoche wünscht sich der Trai­ ner heute den ein oder anderen Handballfan mehr auf der Tribü­ne. "Wenn bei  uns die  Bude  voll ist, ist hier die beste Stimmung in der Oberliga. Und im Unterschied zum  vergangen Samstag sind jetzt  keine Parallelspiele,  kom­men viele Loxtener und  wird sich bestimmt auch der ein oder ande­re erst  am Samstag oder Sonntag aktive Spieler hier sehen  lassen'', ist sich Mühlbrandt des Heimvor­teils im "Hasenbau" bewusst.