Berichte über das Spiel gegen TuS Möllbergen

Die NW schreibt:

Ergebnis ohne Charakter

Dieses Spiel hat das übliche Geschwafel vom gerechten Unentschieden nicht verdient.  Dieses Spiel hätte einen Sieger haben müssen – und es wäre sogar nebensächlich  gewesen, welches der Teams gewonnen hätte. Mit dem 26:26 (16:11) fehlte der Handball-Oberligapartie zwischen der TSG Harsewinkel und dem TuS Möllbergen bei aller Rasse und einiger Klasse am Ende aber das letzte Quäntchen Charakter. Es gab weder zu Tode betrübt, noch himmelhoch Jauchzen, auch wenn sich die Trainer bei der Interpretation des Remis klar positionierten: „Wir freuen uns mehr über den Punkt als Harsewinkel. Das war ein gewonnener Punkt“, sagte Möllbergens André Torge, während  sein Gegenüber Manuel Mühlbrandt schnaubte: „Ich bin angefressen ohne Ende. Den Punkt haben wir verloren.“

Die Gewitterwolken über „Mühles“  Kopf brauten sich in der zweiten Halbzeit zusammen, als seine Schützlinge mit jedem Wurf über das Gästetor, oder in die Arme vom bärenstarker TuS-Keeper Robin Wetzel, den so fantastisch  heraus gespielten Vorsprung der ersten Hälfte Stück für Stück aufs Spiel setzten. „Wir müssen einen Statiker bestellen, um zu gucken, ob die Halle noch sicher steht“, fauchte Mühlbrandt beim Gedanken an
die zahlreichen Würfe, die an der Hallenwand  eingeschlagen waren.

Vor der Pause waren die Kräfteverhältnisse noch ganz anders verteilt.  Mit Offensivhandball vom Feinsten, aus einer gut verschiebenden 6:0-Deckung heraus, spielte die TSG den Tabellenführer an die – da noch solide – Wand. Sewing, drei Mal in Folge Steinkühler, Sewing, Steinkühler  – 6:1. Die von Coach Mühlbrandt fast schon als Übermannschaft angekündigten Gäste hatten lediglich einen kurzen Lauf, als sie vom 10:6 auf 10:8 herankamen. Doch schon da zeichnete sich ab, dass die TSG erst durch eigenen Fehler im Angriff den Gegner ins Spiel bringen  kann.

Möllbergen-Coach Torge taktierte, brachte einen siebten Feldspieler, wodurch sich der TuS unter anderem  einen Treffer von TSG-Keeper Maik Schröder (12:8) fing. Auch die wechselnden  Deckungen zwischen 6:0 und 5:1 brachten  keinen Erfolg. Als es drauf ankam, war Außen Malik St. Claire zur Stelle (14:8, 15:8) und Schröder hielt zwei freie Würfe (27. und 28.) in Folge.

Statt Tempospiel bestimmte nach der Pause die Defensivarbeit das Geschehen – und die funktionierte bei den Gastgebern weiter sehr ordentlich. Es blieb eine kampfbetonte, intensive Begegnung. Unattraktiv waren allerdings die zunehmend schlampigen  Angriffe der TSG. „Die Sachen, die wir schlecht machen, haben den Gegner stark gemacht“, kommentierte Mühlbrandt eine gefühlt  exponentiell wachsende Fehlerquote.  Ab der 37. Minute  versuchte es die TSG mit dem siebten Feldspieler. „Das haben wir gut gespielt“, gab Mühlbrandt zähneknirschend zu – er wollte nur ungern loben nach diesem Auftritt.

Auch wechselndes Personal brachte keine Wende. Möllbergen blieb ruhig und nutzte die Geschenke der Gastgeber. Die TSG wühlte sich in der Abwehrmitte des TuS fest, während der in der Offensive die Abpraller  zum 19:16 oder 25:23 verwandelte. Harsewinkel hatte trotzdem alle Chancen, das Spiel, und nach dem 28:29 im Hinspiel dank der mehr geworfenen Auswärtstore auch den direkten Vergleich zu gewinnen. Doch Sven
Bröskamp ballerte  beim 26:25 – symptomatisch – übers Tor, Möllbergen räumte  zum 26:26 ab, und Steinkühler  verpasste in den verbleibenden Sekunden den Siegtreffer.

 

Der Bericht der Glocke als pdf im Anhang

 

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