Die NW berichtet vom Spiel gegen CVJM Rödinghausen

TSG Harsewinkel kassiert eine in der Höhe völlig unerwartete Niederlage

Beim 25:33 gegen den CVJM Rödinghausen, eigentlich ein Team auf Augenhöhe, präsentiert sich der Handball-Oberligist erschreckend harmlos.

Es gab diese Momente, in denen ein kleines Fünkchen Hoffnung in der Sporthalle in Harsewinkel glimmte. Als Torwart Maik Schröder in der 9. Minute einen Siebenmeter hielt. Oder als Luca Sewing in der 35. endlich einmal mit viel Wucht den Ball aus zwölf Metern zum 10:16 ins Tor feuerte. Doch aus den Fünkchen wurde kein Großbrand und Handball-Oberligist TSG Harsewinkel kassierte gegen den CVJM Rödinghausen eine in dieser Höhe gänzlich unerwartete 25:33 (13:8)-Niederlage.

Mehr als eine homöopathische Dosis positiver Ansätze lassen sich zum Spiel der TSG nicht aufzählen. Und selbst die hätte Coach Manuel Mühlbrandt unmittelbar nach Schlusspfiff wohl ungehalten vom Tisch gewischt. Der Übungsleiter war mächtig auf dem Baum. "Seit ich hier Trainer bin, haben wir zwar auch schon hoch verloren, aber noch nie haben wir uns so deklassieren lassen", schimpfte er.

Was den Trainer so in Rage brachte, war ein Spielverlauf, in dem sein Team ab dem 2:2 nie mehr für einen Sieg in Frage kam. Über 2:4, 4:7 und 6:11 (25.) marschierten die Gäste davon. Dabei zogen sie der TSG mit einer gut arbeitenden Deckung den Zahn. Zweimal Heiner Steinkühler und auch Luca Sewing brachten in der Anfangsphase harmlose und überhastete Würfe hervor, die dem CVJM und seinem starken Torwart Jan-Hendrik Koch in die Hände spielten.

"Es hat gar nichts funktioniert"

Mühlbrandt nahm früh eine Auszeit (7.) und begann nach zehn Minuten, Personal zu tauschen. Für Steinkühler kam Sven Bröskamp, neun Minuten später kehrte Steinkühler zurück. Der CVJM blieb vorne - nicht uneinholbar, aber dadurch, dass im Spiel der TSG wenig Aufbäumen zu erkennen war, doch relativ sicher. "Es hat gar nichts funktioniert", raunzte Mühlbrandt. Ausnahme waren beide TSG-Torhüter. Maik Schröder und später Felix Hendrich lieferten eine gute Leistung ab.

Nach der Pause zeigte sich die ganze Unsicherheit der Gastgeber, als in der 31. Minute während eines Wechsels ein Spieler zuviel den Platz betrat, was aber von den Schiedsrichtern unentdeckt blieb. Es wäre auch nur ein kleiner weiterer Beitrag zu diesem gebrauchten Tag geworden. Jetzt ließ sich die Abwehr der TSG mit einfachsten Spielzügen überlisten. So gelang keine Aufholjagd. Auch ohne den unentdeckten Wechselfehler verteilten die Referees zudem reichlich Zeitstrafen, was die Partie noch zerfahrener machte.

"Die gehen mit Dynamik und Kraft in die eins gegen eins Situationen"

Mühlbrandt schimpfte sich bei der Spielanalyse zunehmend in Rage: "Die gehen mit Dynamik und Kraft in die eins gegen eins Situationen, während bei uns Körpersprache und die Bereitschaft zu kämpfen komplett zu wünschen übrig lassen." Der Lauf der Gäste ging weiter: von 17:22 (43.) auf 17:26 (47.). Lange vor Spielende war klar, dass die TSG diese Partie nicht mehr herumreißen wird.

Erklärungsversuche gab es - etwa die zahlreichen angeschlagenen Spieler. Neben Sven und Florian Bröskamp, Heiner Steinkühler und Nico Schmeckthal war auch Luca Sewing mit Problemen in die Partie gegangen. Er hatte vor dem Spiel Schüttelfrost. Manuel Mühlbrandt wollte das nicht als Ausrede gelten lassen. "Von der Bereitschaft zu kämpfen war das kläglich. Ich muss mich bei den Zuschauern entschuldigen. Jetzt kämpfen wir unter dem Strich", kommentierte er die 2:6 Punkte in der Tabelle.

Vier Wochen hat die TSG jetzt Pause. Am 22. Oktober kommt der TuS Brake in den Hasenbau.