Ein erster Bericht

Die Bielefeld Ausgabe der NW berichtet über das Spiel der 1. Herren gestern.

 

Jöllenbecker Handballer zeigen "schöner verlieren
"Handball-Oberliga: Bielefeld-Jöllenbeck verpasst beim 33:35 gegen Harsewinkel den vorzeitigen Klassenerhalt, zeigt aber ein tolles Spiel.

Es hat nicht gereicht. Mit drei Toren Differenz hätten die Oberliga-Handballer des TuS 97 gegen die TSG Harsewinkel gewinnen müssen, um vorzeitig den Klassenerhalt zu feiern. Daraus wurde nichts. Aber es hat selten so schön, temporeich und spektakulär nicht gereicht wie beim 33:35 am Samstag in Jöllenbeck. 500 Zuschauern sahen eine Partie ohne Netz und doppelten Boden, ohne Handbremse oder Kompromisse. Durch die Niederlage steht nunmehr fest, dass Harsewinkel ein Spiel vor Schluss der „Vorrunde“ genannten 14-Spieltages-Veranstaltung in der oberen Hälfte steckt und um den Aufstieg spielt, der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck als fünftplatziertes der acht Teams in die Abstiegsrunde einzieht, dies aber mit der angenehmen Ausbeute von 9:3 Punkten aus den bisherigen Partien gegen die Konkurrenz tut.

Die Zeichen stehen dennoch auf Klassenerhalt. Bei einem Drei-Tore-Sieg hätte der TuS 97 das 31:33 aus dem Hinspiel in Harsewinkel wettgemacht und die TSG überflügelt. So bleibt es noch ein wenig ernst, ehe nach den Spielen gegen die Teams aus der Vorrundengruppe 2 gefeiert werden darf. Darauf deutet zumindest die Vorstellung des TuS 97 am Samstag hin. Beide Mannschaften legten von Beginn an den höchsten Gang ein, doch Harsewinkel hatte Luca Sewing an Bord – das Tor zum 8:3 war bereits sein sechstes. Doch Pierre Limberg, Trainer der Hausherren, sah auch beim 6:11-Rückstand keinen Grund, eine Auszeit zu nehmen und seinem Team einen Weg zu einer besseren Chancenauswertung aufzuzeigen. Er kennt seine Pappenheimer. Jürmker 8:1-Tore-Lauf kurz vor der Pause. Beim 14:14 durch Jonas Zimmerling war tatsächlich der Ausgleich geschafft, mit dem 17:14 war ein 8:1-Tore-Lauf der Jürmker besiegelt – und die Stimmung besser als bei Olympia. Den Pausengong zum 17:15-Anschluss schlug Sewing mit seinem zehnten Treffer des Spiels. Am Ende hatte er beinahe unglaubliche 22 auf seinem Konto. Immer wieder überwand der Linkshänder den Mittelblock der Jöllenbecker, verwandelte zudem vier seiner fünf Siebenmeter. Immerhin in dieser Spezialdisziplin konnte ihm ein Jöllenbecker das Wasser reichen: Jane Heidemann verwandelte nach einem Fehlwurf zum Auftakt seine sechs weiteren Versuche und kam mitsamt seiner fünf Feldtore auf elf Treffer.

Am Ende reichte es für sein Team nicht ganz – zwei, drei Fehlwürfe nach dem 31:31 (55.) waren zu viel, um auch nur knapp zu siegen. "Harsewinkel musste alles geben" Limberg verzieh seiner jungen Garde schnell und stellte fest: „Das Fazit ist, dass eine individuell so stark besetzte Mannschaft wie Harsewinkel bis zum Schluss der Vorrunde und bis zum Schluss dieses Spiels alles geben muss, um uns hinter sich zu lassen.“ Auch er hatte einen TuS 97 gesehen, der im ständigen Vorwärtsgang alles gegeben und damit ein Spiel mit dem Titel „schöner verlieren“ geboten hat.