Die Handballer des Klubs präsentieren ein Sticker-Album, in dem jedes Mitglied der Abteilung als Aufkleber einsortiert werden kann.

Wenn die Harsewinkeler Handballer in den kommenden Wochen davon sprechen, dass sie sich noch eine Tüte besorgen müssen, dann wird das keine strafrechtlichen Konsequenzen nach sich ziehen. Gemeint ist nämlich keine Cannabis-Zigarette - umgangssprachlich auch "Tüte" genannt - sondern eine kleine Packung mit Aufklebern. Die neue Leidenschaft in der Stadt heißt nämlich: Sticker sammeln.

Es ist ein Herzensprojekt von Vereins-Urgestein Manfred Baedeker, der am Samstag auf dem Parkplatz des Rewe-Marktes an der alten Brockhäger Straße sichtlich stolz die Aktion vorstellte. Seit dem Wochenende ist das Sticker-Sammelalbum der TSG Harsewinkel auf dem Markt – und die gesamte Handballabteilung wird zu Sticker-Stars, die gesammelt, geklebt und getauscht werden. Seit August 2020 leierte der 83-jährige Baedeker die Aktion bereits an, organisierte mit der ausführenden Berliner Firma Stickerstars und den Rewe-Märkten als Partner vor Ort alle Termine und Abläufe.

Die Harsewinkeler Fotografin Bea Effenberger lichtete im Oktober des vergangenen Jahres sämtliche Mitglieder der Abteilung ab. „Dann erhielt jedes Bild einen QR-Code, dem der Name zugeordnet wurde. Wir mussten anschließend nochmal kontrollieren, ob alle Bilder den richtigen Namen hatten, der passenden Mannschaft zugeordnet waren und in der richtigen Reihenfolge standen“, beschreibt der Organisator das Prozedere. Jetzt sind 333 Spielerinnen und Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Funktionäre der TSG als Klebebild erhältlich.

"Im letzten Tütchen war dann auch mein Bild“

In einem hochwertig produzierten Sammelalbum lässt sich die komplette Handballabteilung einsortieren. Das Album ist in den Rewe-Märkten in Harsewinkel für vier Euro erhältlich. „Zwei Euro gehen an den Verein“, erklärt Baedeker. Ein Tütchen mit fünf Bildern ist für 90 Cent zu haben. Um das Buch zu füllen, müssen sich die Sammler ranhalten. Der Verkauf läuft bis zum 16. April. Natürlich wird es auch Tauschbörsen geben. Der Klub plant Aktionen über die Social Media Kanäle, oder, sofern möglich, auch in der Sporthalle und den beiden teilnehmenden Supermärkten.

Manuel Mühlbrandt, Trainer der ersten Mannschaft, hatte gleich zum Start 100 Tütchen erworben. „Die erste Mannschaft habe ich schon voll. Im letzten Tütchen war dann auch mein Bild“, erzählte er. Die Sammelleidenschaft scheint ausgebrochen. "Mühle" berichtet von Vätern, die bereits am Samstag ohne "Tütchen" gar nicht erst nach Hause kommen durften.