Die NW schreibt zum Spiel gegen Loxten

"Haben uns versteckt": Harsewinkels Trainer hadert nach Niederlage im Handball-Derby

Der Handball-Oberligist verliert gegen die Sf Loxten deutlich mit 29:37. Gegen einen der vermeintlich Großen gelingt der TSG damit erneut kein Sieg.

Handball-Oberligist TSG Harsewinkel schaffte es einfach nicht, gegen einen der vermeintlich Großen seiner Staffel zu gewinnen. Im Kreis-Derby gegen die Sportfreunde Loxten kassierten die Schützlinge von Coach Manuel Mühlbrandt eine deutliche 29:37 (18:15)-Niederlage und müssen weiter um den Einzug in die Aufstiegsrunde zittern.

Das Spiel kippte relativ schnell nach der Pause deutlich zugunsten der Versmolder. Dass die keineswegs mit dem Selbstverständnis eines großen Favoriten in die Partie gegangen waren, verrät der Kommentar von Sf-Coach Michael Boy nach der Partie: "Ich bin total happy. Wir haben alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das war von der dritten bis zum 60. Minute eine Top-Leistung", hielt sich der Loxtener gar nicht erst mit taktischer Analyse auf. Er war einfach erleichtert. Eine Niederlage hätte sein Team in genau die Nöte gebracht, in denen die TSG jetzt weiter steckt.

Nach dem knappen Pausenrückstand lief das Spiel in Durchgang zwei (zu) früh an den Gastgebern im "Hasenbau" vorbei. Ein letzter Hoffnungsschimmer war der Alleingang von Florian Bröskamp in der 35. Minute, der sich energisch auf den Weg zum 18:21 gemacht hatte. Als nur Sekunden danach Malik St. Claire den Ball in der gegnerischen Hälfte stibitzte und zum 19:21 stürmte, waren die 500 Fans noch einmal voll da. Doch St. Claire kassierte gleich danach eine Zeitstrafe und Loxten marschierte über 24:20 zum 29:22.

"Unser Selbstvertrauen ist immer weiter weggegangen"

Der Rest war eine Demonstration der Loxtener Stärke, die mit feinem Laufspiel, schnellen Pässen und sehenswerten Anspielen immer wieder die Deckung der TSG auseinandernahmen. "Unser Selbstvertrauen ist immer weiter weggegangen", analysierte Harsewinkel-Regisseur Heiner Steinkühler.

Schon in der ersten Hälfte blieben die Hausherren nur mit Mühe an den von Simon Schulz souverän gelenkten Gästen dran. Mühlbrandt hatte es mit einer Manndeckung gegen den Spielmacher versucht, doch dessen Nebenleute, wie der gut aufgelegte Aaron von Ameln oder Marlon Meyer, übernahmen die Initiative. Es war ein Auftritt wie aus einem Guss.

Immerhin, auch das Spiel der Sportfreunde war nicht ganz ohne Fehler. Die zehnte Minute: Loxten scheiterte zwei Mal an Keeper Maik Schröder. Auf der Gegenseite vergab Luca Sewing aus 12 Metern. Loxtens Gegenstoß fand erneut nicht sein Ziel. St. Claire blieb mit der nächsten TSG-Chance erfolglos. Erst Luke Steinkamp erzielte nach mehrfachem schnellen Hin und Her das 5:5. Nicht schön, aber Derby.
"Loxten hat uns mal wieder gezeigt, wie Derby geht"

Als Sewing beim 8:11 einen Siebenmeter vergab (20.), befand sich die TSG bereits im Hintertreffen - und blieb es bis zum Schluss. Am Ende sagte Coach Mühlbrandt: "Loxten hat uns mal wieder gezeigt, wie Derby geht. Sie waren griffiger, sie waren aktiver." Vor allem seine Offensive kritisierte der Trainer. "Wir hatten uns alle versteckt", sagte er und lobte das Tempo, mit dem Loxten in die freien Räume gegangen sei. Das habe er von seinen Angreifern vermisst.

Harsewinkel bleibt mit 9:9 Punkten im Mittelfeld hängen, muss den Kampf um Platz vier jetzt gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck austragen, da sich Loxten wieder nach oben orientieren kann. Von den Großen hat die TSG noch Rödinghausen am 16. Januar auf dem Zettel.