Oberligist TSG Harsewinkel hat Verletzungen und die Schlappe gegen Rödinghausen aufgearbeitet. Heute kommt der TuS Brake
Check auf Herz und Nieren
Sie waren irgendwie wackelig auf den Beinen. Vor der vierwöchigen Spielpause strauchelte Handball- Oberligist TSG Harsewinkel schwer durch die Liga. Und auch das Personal wankte – im wahrsten Sinne des Wortes: Heiner Steinkühler und Florian Bröskamp standen gegen Rödinghausen angeschlagen auf dem Platz, Luca Sewing war nach einer Schüttelfrostattacke in die Partie gegangen und Sven Bröskamp war in der Woche zuvor sogar komplett ausgeknockt gewesen – Kreislaufkollaps. Die Folge: eine 25:33-Schlappe, 2:6 Punkte und der vorletzte Platz in der Achterstaffel.
Sven Bröskamp hatte sich nach seiner Ohnmacht für fünf Tage ins Krankenhaus begeben müssen. Kardiologisch und neurologisch war er komplett durchgecheckt worden. „Es wurden alle Tests gemacht. Sie haben nichts gefunden. Was es war, weiß man aber immer noch nicht“, sagt der Mittelmann.
„Ich fühle mich wieder gut“, ergänzt der 26-Jährige noch. Ein Satz, der auch für sein Team gelten sollte. Sie müssen sich gut fühlen vor dem so wichtigen Heimspiel heute gegen den TuS Brake (20 Uhr). Und sie werden – noch eine Parallele zu Bröskamps Geschichte – sich ordentlich durchgecheckt haben. „Wir haben den letzten Auftritt besprochen, auch intern im Mannschaftskreis. Und wir haben die richtigen Schlüsse gezogen“, sagt der Kapitän. Und die Behandlung? Die fiel
alles andere als homöopathisch aus. „Die Tribünen waren ausgezogen, obwohl keine Zuschauer da waren“, schildert
Bröskamp den Hallenaufbau, der mit seinen Stufen für einige harte Zirkeltraining-Einheiten herhalten musste. Trainer Manuel Mühlbrandt, Co-Trainer Christoph Dammann und Lutz Wilhelm, Coach der zweiten Mannschaft, schliffen die Oberligaspieler für die kommenden Aufgaben zurecht. Für Bröskamp war es auch ein persönlicher Härtetest. „Die Intensität war hoch“, beschreibt er. Er war in der Lage, alles mit durchzuziehen. Der Zusammenbruch ist vergessen.
„Sven hat in den vergangenen Jahren riesen Schritte nach vorne gemacht“, lobt Mühlbrandt. Der Kapitän in Topform habe dem Team massiv gefehlt. Das gelte auch für alle anderen Angeschlagenen.
Gegen den TuS Brake sollte die TSG voll einsatzfähig, und dadurch weniger ausrechenbar sein. „Wir kennen die Braker noch aus der Verbandsliga. Gegen die haben wir uns immer schwergetan“, warnt Bröskamp. Ein „hoffnungsloser Fall“ seien die durch Corona spontan aufgestiegenen Bielefelder nicht. „Eine eingespielte Truppe mit einer gefährlichen 5:1- Deckung“, erklärt Coach Mühlbrandt.
Da braucht es auch treue Anhänger in Höchstform: Als kleine Wiedergutmachung für das verkorkste letzte Heimspiel erhält jeder Fan, der in Orange kommt, ein Freigetränk – das Team zahlt.
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